Das Bewerberfeld für die US-Präsidentschaftswahl 2016 nimmt bei Republikanern und Demokraten weiter Form an. Auf Seiten der Republikaner sind es mit dem texanischen Ex-Gouverneur Rick Perry mittlerweile zehn Kandidaten.
Bei den Demokraten macht der frühere Senator und Ex-Gouverneur von Rhode Island, Lincoln Chafee, der Favoritin Hillary Clinton Konkurrenz. Auf seiner Website preist der 65-Jährige die Bilanz seiner von 2000 bis 2015 dauernden Amtszeit als Gouverneur von Texas und verwies vor allem auf das starke Jobwachstum in dem Bundesstaat.
Vor vier Jahren hatte sich Perry erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bemüht, die sich später Mitt Romney sicherte. Der texanische Governeur lieferte damals schwache Leistungen in den TV-Debatten ab und zog sich nach einem enttäuschenden Abschneiden bei den ersten beiden Vorwahlen in Iowa und New Hampshire im Januar 2012 zurück.
Legendär ist sein Patzer, als er sich bei einer Debatte nicht an den Namen einer Bundesbehörde erinnern konnte, die er unbedingt abschaffen wollte. Der Ausschnitt, auf dem Perry nur ein kleinlautes «Ups» einfällt, wurde am Donnerstag von US-Nachrichtensendern prompt wieder aus dem Archiv geholt.
Jeb Bush kündigt Auftritt an
Bei den Republikanern zeichnet sich ein harter Kampf um die Präsidentschaftskandidatur ab, Perry gilt als Aussenseiter. Der Website realclearpolitics.com zufolge liegt in jüngsten Umfragen der ehemalige Gouverneur von Florida, Jeb Bush, knapp vorn.
Der Bruder des früheren Präsidenten George W. Bush und Sohn von Ex-Präsident George H.W. Bush hatte im Dezember erklärt, einen Anlauf auf das Weisse Haus zu prüfen. Am Donnerstag kündigte Bush einen Auftritt für den 15. Juni an, bei dem er seine Bewerbung offiziell machen dürfte.
Neben Bush streben unter anderem die Senatoren Marco Rubio, Ted Cruz, Rand Paul und Lindsey Graham nach der republikanischen Nominierung. Erwartet wird zudem die Bewerbung von Wisconsins Gouverneur Scott Walker, der Bush in Umfragen dicht auf den Fersen ist.
Bei den Demokraten gilt Clinton als grosse Favoritin. Daran ändern auch die Ambitionen von Lincoln Chafee nichts. Der frühere Senator und Ex-Gouverneur von Rhode Island hielt am Mittwoch an einer Universität im Bundesstaat Virginia seine Bewerbungsrede.
Der 62-Jährige sprach sich für einen Einsatz der USA für Frieden und fairen Handel, für das Ende «extralegaler Tötungen durch Drohnenangriffe» und für eine Heimkehr des wegen seiner Enthüllungen verfolgten Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden aus.
Chafee sass von 1999 bis 2007 für die Republikaner im Senat, wo er als einziges Mitglied seiner damaligen Partei gegen den Irakkrieg stimmte. Als parteiloser Politiker wurde er 2010 zum Gouverneur des Bundesstaates Rhode Island gewählt, während seiner Amtszeit wechselte er zu den Demokraten.
Clintons erste grosse Wahlkampfrede
Clintons weitere innerparteiliche Gegner sind der Senator Bernie Sanders und der ehemaligen Gouverneur von Maryland, Martin O’Malley. Die frühere Aussenministerin und First Lady will am 13. Juni ihre erste grosse Wahlkampfrede in New York halten.
Bislang bemühte sie sich um einen bescheidenen Auftritt und fuhr in einem Kleinbus quer durchs Land, um den direkten Kontakt zu Wählern zu suchen. Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Die US-Vorwahlen beginnen im Januar, die Präsidentenwahl ist im November 2016.