Am Tag nach dem Out wollen die Schweizer Eishockey-Stars nicht vor die Journalisten treten. Vor dem Abflug aus Sotschi versucht dann Zug-Stürmer Reto Suri doch noch Gründe für das Scheitern zu finden.
Nur drei Tore in vier Spielen – das Problem der Schweizer Olympia-Auswahl ist nicht schwer zu identifizieren. So ist auch für Reto Suri klar: «Am Schluss zählen Tore, und davon haben wir eben zu wenig geschossen.» Der gebürtige Zürcher betonte aber, es sei positiv, «dass wir in jedem Spiel mehrere Top-Torchancen hatten». Ohne die nötige Kaltblütigkeit sei es aber schwierig, in einem so gut besetzten Turnier erfolgreich zu sein. So kam der 24-jährige Stürmer zum Fazit: «Das Gefühl ist nicht wirklich gut, weil es nicht wirklich nennbare Gründe für das Scheitern gibt.»
Die eigene Leistung beurteilt Suri als «relativ durchzogen». Im ersten Spiel gegen Lettland sei er gut gewesen, habe dann gegen Schweden eine «eher schlechte» Partie eingezogen. «Deshalb musste ich wohl gegen Tschechien zuschauen.» Gegen Lettland habe er dann aber wieder ein sehr gutes Gefühl gehabt. Insbesondere trauerte Suri seiner goldenen Ausgleichschance im letzten Drittel des Achtelfinals gegen Lettland nach, der schliesslich 1:3 endete.
Von seinen ersten Olympischen Spielen nehme er trotzdem «viele Eindrücke mit, die mir für die Zukunft helfen sollten». Die Atmosphäre im Olympic Park sei sehr speziell. Einen Tipp, wer nun Olympiasieger wird, mochte er nicht wagen. Mit etwas Genugtuung stellte er immerhin fest, dass auch die hochdekorierten Kanadier mit Lettland grosse Mühe bekundeten. «Die Finnen machen einen sehr soliden Eindruck, und die Amerikaner scheinen enorm stark», liess er sich immerhin entlocken. «Am Schluss werden Details entscheiden.»
Im Klub droht Suri gleich die nächste Enttäuschung. Er kehrt am Dienstag mit Zug in die Meisterschaft zurück (gegen Fribourg). Vier Runden vor Schluss beträgt der Rückstand der zehntplatzierten Innerschweizer auf den letzten Playoffplatz acht Punkte.