Retro-Ambiente an der Vogesenstrasse: Der italo-amerikanische Diner «Mel’s Bar»

Pizzeria und Hamburgerbeiz zugleich: «Mel’s Bar» ist ganz im Stil eines schillernden Diners eingerichtet. Grosser Beliebtheit erfreut sich dort der Sonntagsbrunch mit italienischen Häppchen. Man könnte meinen, hier jeden Moment auf John Travolta und Samuel L. Jackson bei einem ihrer Killer-Dialoge zu treffen: Knallrote Sitzbänke, wie man sie aus Filmen wie «Pulp Fiction» kennt, springen […]

Fifties-Charme im Santihans: Beim Sonntagsbrunch sind die roten Diner-Bänke gut belegt.

Pizzeria und Hamburgerbeiz zugleich: «Mel’s Bar» ist ganz im Stil eines schillernden Diners eingerichtet. Grosser Beliebtheit erfreut sich dort der Sonntagsbrunch mit italienischen Häppchen.

Man könnte meinen, hier jeden Moment auf John Travolta und Samuel L. Jackson bei einem ihrer Killer-Dialoge zu treffen: Knallrote Sitzbänke, wie man sie aus Filmen wie «Pulp Fiction» kennt, springen in «Mel’s Bar» ins Auge. Das charakteristische Schachbrettmuster eines amerikanischen Diners darf ebenfalls nicht fehlen. Auch wenn der Vergleich mit dem Tarantino-Streifen bei genauerem Hinsehen doch etwas hinkt, ist das Lokal wohl eines der auffälligsten im St. Johann. An der etwas verschlafenen Ecke an der Vogesenstrasse würde man nicht unbedingt einen Diner erwarten.

Muhammad Ali im Boxring, ein Konterfei von Marilyn Monroe, E-Gitarren und eine glitzernde Jukebox schmücken dort den Raum: Eine Retro-Kulisse mit Anleihen aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren, garniert mit einer Portion Kitsch und einem mediterranen Schliff, prägt das Restaurant und Take-Away.

Ein farbiges Lokal hinter einer grauen Fassade

Wer nun denkt, dass hier eine weitere Gastrokette eine Filiale eröffnet hat, befindet sich auf dem Holzweg: Hinter dem Diner steht ein Familienbetrieb. Der Kopf und Namensgeber hinter der Theke ist Carmelo «Melo» D’Amelio. Der 26-jährige Basler mit italienischen Wurzeln ist gelernter Krankenpfleger und konnte sich mit dem Lokal den Traum von der Selbstständigkeit verwirklichen. D’Amelio hat Verwandte in Brooklyn, was ihn bei seinem Konzept eines italo-amerikanischen Diners inspirierte.



Nebst Gipfeli und Konfitüre auch gibt's italienische Häppchen wie zum Beispiel Auberginen à la Parma: Einer von mehreren Tischen beim Brunch-Buffet.

Nebst Gipfeli und Konfitüre auch gibt’s italienische Häppchen wie zum Beispiel Auberginen à la Parma: Einer von mehreren Tischen beim Brunch-Buffet. (Bild: Michel Schultheiss)

Inzwischen hat sich das Lokal, das sowohl Pizzeria, Hamburger- und Fussballbeiz ist, zu einem beliebten Treffpunkt im Quartier gemausert. Wie D’Amelio erzählt, kommen vor allem jüngere Leute, aber immer wieder auch Senioren ins Lokal. «Manche von ihnen erinnern daran, dass es hier früher schon mal ein beliebtes Café gab, und freuen sich daher, dass die Ecke nun wieder belebt wird», sagt er.

Der «Pate» als Namensgeber für einen Burger

Seit der Eröffnung im Herbst 2013 hat sich vieles verändert: Die Hamburgerküche wurde von der Pizzabackstube getrennt. Letztere ist nun mit einem Fenster versehen. «So können die Gäste – wie in Italien – dem Pizzaiolo aus Palermo zuschauen», erklärt D’Amelio. Seit kurzer Zeit sorgt ein mintfarbener Abarth für den Hauslieferdienst.



Ein Blick in Backstube: Dem Pizzaiolo aus Palermo kann bei der Arbeit zugeschaut werden.

Ein Blick in Backstube: Dem Pizzaiolo aus Palermo kann bei der Arbeit zugeschaut werden. (Bild: Michel Schultheiss)

Dabei ist zu bemerken, dass bei «Mel’s» amerikanischer Fastfood auch in einer «mediterranisierten» Form daherkommt. So enthält etwa der Burger «Don Corleone» Buffalo-Mozzarella und Bruschetta-Tomaten. Einige Gerichte sind auch in vegetarischen und veganen Varianten zu haben. Das gilt etwa für Eigenkreationen wie der «Vesuvio», eine vulkanförmige Teigtasche mit Parmaschinken und scharfem Salami. Die fleischlose Variante davon wurde wegen ihrer Kompassform «Bussola» getauft.

Opulenter Sonntagsbrunch

Der Diner wurde schon als Kulisse für Rock’n’Roll-Partys mit Dresscode und Cadillacs, die vor dem Restaurant parkierten. Grosser Beliebtheit erfreut sich in letzter Zeit auch der Brunch, der jeweils am letzten Sonntag des Monats stattfindet. Bei diesem opulenten Buffet gibts nicht nur Gipfeli und Rührei: Die Stärke liegt insbesondere bei den Hausspezialitäten. Zu erwähnen sind beispielsweise die Auberginen à la Parma. Auch warme Häppchen wie Arancinette, Panini und Pizzette sind empfehlenswert. Insbesondere für solche, die nach einer durchzechten Nacht ein kräftiges Katerfrühstück brauchen, ist der reichhaltige Brunch besonders zu empfehlen: Wer nach den italienischen Häppchen und amerikanischen Pancakes immer noch nicht genug hat, kann im Anschluss gleich zum ebenfalls inbegriffenen Spaghettiteller übergehen.

«Mel’s Bar», Vogesenstrasse 83, 4056 Basel. Mehr Infos unter http://www.mels-bar.ch und auf der Facebook-Seite des Lokals: https://www.facebook.com/mels.bar.73?fref=ts

Für den Brunch, der jeweils am letzten Sonntag des Monats stattfindet, ist eine Anmeldung erforderlich.



Italo-amerikanische Wiederbelebung hinter den silbrigen Fassaden an der Vogesenstrasse: Ein Café, ein chinesisches Restaurant und eine Lounge waren schon hier drin.

Italo-amerikanische Wiederbelebung hinter den silbrigen Fassaden an der Vogesenstrasse: Ein Café, ein chinesisches Restaurant und eine Lounge waren schon hier drin. (Bild: Michel Schultheiss)

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