Die vor einer Woche im Montblanc-Massiv eingeschneiten Bergsteiger sind tot. Eine Helikopterbesatzung ortete die beiden Franzosen am Mittwoch bewegungslos in rund 4050 Metern Höhe.
Ein wenig später an der Unglücksstelle eingetroffener Notarzt aus Aosta konnte nur noch den Tod der beiden feststellen. Sechs Tage lang waren der Bergführer Olivier Sourzac und die 44-jährige Alpinistin Charlotte Demetz in 4000 Metern Höhe bei Schneestürmen und Temperaturen um minus 25 Grad nachts eingeschlossen.
Ein Schneeloch habe er für sich und seine Begleiterin unter einer Eisplatte gegraben, berichtete der 47-jährige Sourzac am Freitag beim letzten Telefonat. Die Stimmung sei „eher gut“, sagte er.
Die Lebensmittel reichten noch „ein kleines bisschen“ und der Kocher funktioniere. Danach war der Handy-Akku des Bergführers leer, Neuigkeiten von den beiden gab es seither nicht mehr.
Bedingungen „wie am Himalaya“
Sourzac und Demetz waren vor einer Woche zu einer Tour auf die Grandes Jorasses im Montblanc-Massiv aufgebrochen. Doch Stürme und heftiges Schneetreiben zwangen den 47-Jährigen und seine Begleiterin, 150 Meter unterhalb der Pointe Walker, des Gipfels der Grandes Jorasses, Zuflucht zu suchen.
Nach dem Notruf am Freitag tat die Bergrettung alles, um zu den beiden Vermissten zu gelangen. Mehrmals stiegen Helikopter von italienischer und französischer Seite auf, um die Bergsteiger zu suchen. Doch schlechte Sicht und starker Wind mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde zwangen die Rettungsteams jedes Mal zum Umkehren.
Es herrschten Wetterbedingungen „wie am Himalaya“, hiess es bei der italienischen Bergwacht. „Wir riskieren das Leben der Retter“, warnte der Arzt Oscar Taiola am Montag.
Auch Sourzacs Bruder Bruno, der zusammen mit sieben weiteren Bergführern zur Suche aufgebrochen war, musste die Schutzhütte in Boccallatte wieder verlassen, weil das Wetter zu schlecht war.