Retter kämpfen sich nach Erdbeben zu Opfern in China vor

Die Rettungskräfte in China können sich wegen starken Regenfällen und Erdrutschen nur mühsam zu den Opfern des Erdbebens vorarbeiten. Mindestens 398 Menschen kamen bei den Erdstössen in der südwestlichen Provinz Yunnan am Sonntag ums Leben, etwa 1800 wurden verletzt.

Retter bergen ein verletztes Opfer (Bild: sda)

Die Rettungskräfte in China können sich wegen starken Regenfällen und Erdrutschen nur mühsam zu den Opfern des Erdbebens vorarbeiten. Mindestens 398 Menschen kamen bei den Erdstössen in der südwestlichen Provinz Yunnan am Sonntag ums Leben, etwa 1800 wurden verletzt.

Dies berichtete das Staatsfernsehen am Montag unter Berufung auf Rettungskräfte. Das Beben hatte etliche Orte von der Aussenwelt abgeschnitten.

Das Zentrum des Bebens der Stärke 6,5 lag in zwölf Kilometern Tiefe unter dem Ort Longtoushan in der Gemeinde Ludian rund 370 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming. Anschliessend registrierte Chinas Erdbebenwarte Hunderte von Nachbeben.

Fernsehbilder zeigten gewaltige Zerstörungen. Häuser waren nur noch Schrotthaufen. Überall liefen verstörte Anwohner durch die Gegend, zerfetzte Kleidungsstücke lagen auf den Strassen.

Verschüttete Strassen

Das Beben verschüttete zahlreiche Strassen. «Die blockierten Strassen und Platzregenfälle haben einige Unglücksorte abgeschnitten. Die Rettungsfahrzeuge kommen dort nicht hin», sagte der Parteichef der Stadt Zhaotong, Liu Jianhua, der Agentur Xinhua.

Von Zhaotong aus wird die Rettungsaktion koordiniert. Die Zahl der Rettungskräfte und die Spezialausrüstung reiche nicht aus, klagte Liu. Den Helfern sei es kaum möglich, die verschütteten Strassen zu räumen.

Tausende Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden zu Bergungsmissionen in die Katastrophenprovinz geschickt. Ministerpräsident Li Keqiang besuchte diese am Montag. «Wir müssen jede Möglichkeit zur Rettung nutzen, und die Zahl der Opfer so gering wie möglich halten», wurde Li zitiert.

Der Premier kündigt an, dass die Häuser in der Region nach und nach während der kommenden Tage nach Opfern durchsucht werden sollen.

Stärkstes Beben seit 14 Jahren

Internetnutzer luden Dutzende Bilder hoch, die Szenen aus dem Erdbebengebiet zeigen sollen. Einige klagten, die gewaltige Zerstörung sei ein Zeichen, dass es Pfusch am Bau gegeben haben. Anderenfalls hätten die Gebäude aus Beton besser den Erschütterungen Stand halten müssen.

In China bebt die Erde oft. In nur wenigen Ländern der Welt gibt es so viele Erdbeben. Aber die Erschütterungen vom Sonntag waren die stärksten seit Jahren in der Provinz Yunnan. Seit 14 Jahren hatte die Erde laut Staatsfernsehen CCTV dort nicht mehr so stark gebebt.

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