Der berühmteste Revolver der französischen Literaturgeschichte ist für 434’500 Euro versteigert worden. Die Waffe, mit der Paul Verlaine vor 143 Jahren seinen Dichterkollegen und Liebhaber Arthur Rimbaud töten wollte, wechselte bei Christie’s in Paris den Besitzer.
Der Käufer, dessen Identität nicht preisgegeben wurde, ersteigerte das Objekt am Mittwoch per Telefon.
Der Preis für die Waffe vom Kaliber 7 Millimeter war auf 50’000 bis 60’000 Euro geschätzt worden. Mit dem Revolver hatte der damals 29-jährige Verlaine im Juli 1873 zwei Schüsse auf den elf Jahre jüngeren Rimbaud abgefeuert. Eine Kugel verletzte ihn am Handgelenk, die zweite traf die Wand in dem Brüsseler Hotelzimmer, in dem sich beide aufhielten.
Kurze Zeit später wurde Verlaine zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Schüsse markierten das Ende der Liebesbeziehung zwischen beiden Dichtern.
Während seiner Haft von 555 Tagen schrieb Verlaine mehr als 30 Gedichte. Nach seiner Freilassung sah er Rimbaud im Februar 1875 ein letztes Mal in Stuttgart. Dort überreichte Rimbaud seinem ehemaligen Geliebten das Manuskript seines Bandes «Illuminations»