Viele können sich noch an Katharine Hepburn als Missionarin in „African Queen“ erinnern, doch bisher wussten nur ganz wenige Fans, dass sie Brownies zum Anhimmeln backte. Auch Michael Jackson wird eher wegen seines Moonwalks gerühmt als für seine Katoffel-Tarte.
Dies könnte sich mit Hilfe des ehemaligen US-Filmkritikers Frank deCaro und seinem „Kochbuch der toten Prominenten“ bald ändern. 15 Jahre lang hat er Rezepte verstorbener Stars aus Film- und Musikbranche zusammengetragen und die 145 besten in seinem ungewöhnlichen Werk veröffentlicht.
„Ich suchte auf Flohmärkten, auf EBay, ich durchforstete alte Anleitungen für Mikrowellen und Supermarkt-Broschüren aus den 60er Jahren“, erzählt DeCaro, wie er zu seiner Ausbeute kam.
Vorsichtig fügt er hinzu: „Ich glaube und hoffe, dass es wirklich ihre Rezepte sind“. Nach seinen Angaben wurden Stars in der Vergangenheit „ständig um Rezepte gebeten“, die dann in Artikeln von Illustrierten oder in zu wohltätigen Zwecken zusammengestellten Kochbüchern erschienen.
Kochrezepte für PR-Zwecke
„Das war noch zu Zeiten, als wir nicht alles über jeden Star wussten“, sagte DeCaro, der früher als Filmkritiker für das US-Fernsehen arbeitet. „Sie konnten ihr öffentliches Image besser kontrollieren, und Kochrezepte waren Teil ihrer PR. Das Rezept, das sie schliesslich auswählten, sagte viel über sie aus“.
Warum sich Frank Sinatra für Lamm vom Grill und Patrick Swayze für Hühnerpastete entschieden, verriet DeCaro allerdings nicht. Dass er sich ausschliesslich auf Rezepte von bereits verstorbenen Berühmtheiten entschied, hat vor allem damit zu tun, dass heutige Stars nur noch selten über ihre Lieblingsspeisen sprechen.
Köche werden selber Stars
Auch hofft er nach eigenen Angaben, die Stars von gestern mit Hilfe ihrer Rezepte vor dem Vergessen zu bewahren. Und schliesslich, sagt DeCaro, seien die kochenden Stars inzwischen von den Sterne-Köchen mit ihren Kochbüchern und -Shows im Fernsehen abgelöst worden.