Die Rhätische Bahn (RhB) kann nächstes Jahr mit dem Bau des neuen, knapp sechs Kilometer langen Albulatunnels beginnen. Das Bundesamt für Verkehr erteilte die Bewilligung für den 345 Millionen Franken teuren Neubau, wie das Bündner Bahnunternehmen am Montag mitteilte.
Die RhB hatte Ende 2012 ein insgesamt vier Tonnen schweres Bewilligungsdossier nach Bern geschickt. Laut Angaben der Bahn ist es das Ziel, die Züge ab Ende 2020 durch den neuen Tunnel ins Engadin fahren zu lassen. Danach soll die bestehende, 5,8 Kilometer lange Röhre bis Ende 2021 zum Sicherheitstunnel umfunktioniert werden.
Die beiden Tunnels liegen nach den Plänen 30 Meter auseinander und sind mit zwölf quer angelegten Durchgängen miteinander verbunden. Der Albulatunnel wurde 1903 in Betrieb genommen und war bis zur Eröffnung des Vereinatunnels im Jahr 1999 fast ein Jahrhundert lang die einzige Bahnverbindung ins Engadin.
Tunnel ist Welterbe
Der Tunnel ist seit 2008 Teil des UNESCO-Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina». Bei der Planung der neuen Röhre arbeitete die RhB deshalb eng mit den Verantwortlichen der Denkmalpflege des Kantons Graubünden und des Bundes zusammen.
Der Grund für den Neubau sind ein genereller Erneuerungsbedarf sowie Aspekte der Sicherheit. Nach einem eingehenden Vergleich hatte die RhB-Führung 2010 die Variante Neubau jener der Instandstellung den Vorzug gegeben. Die Baukosten von total 345 Millionen Franken finanzieren der Bund zu 85 Prozent und der Kanton Graubünden zu 15 Prozent.