Auf dem Rhein in Basel hat sich am Donnerstagabend eine Fähre mit elf Personen losgerissen. Der Zwischenfall verlief glimpflich: Die Berufsfeuerwehr konnte die Fähre mit ihrem Löschboot rechtzeitig stoppen. Verletzt wurde niemand.
Nach Angaben des Justiz- und Sicherheitsdepartements riss das Gierseil der Klingentalfähre kurz vor 22 Uhr aus noch unbekannten Gründen. Die Fähre «Vogel Gryff», die erst letztes Jahr in Betrieb genommen worden war, setzte gerade vom Gross- zum Kleinbasler Ufer über.
Die vom Fährimann alarmierte Berufsfeuerwehr rückte mit dem Löschboot aus und stabilisierte die Fähre zunächst mit einem kleinen Beiboot. Unterhalb der Dreirosenbrücke konnten die Feuerwehrleute die Fähre dann seitlich am Löschboot festbinden und sie in den Hafen schleppen. Wann die Fähre wieder an ihren Einsatzort gebracht wird, ist noch offen.
Nach Auskunft der Rheinpolizei legte die Klingentalfähre auf dem Rhein nach dem Seilriss eine Distanz von rund einem Kilometer zurück. Der Rhein wies zu diesem Zeitpunkt nach dem Hochwasser der letzten Tage nach wie vor eine starke Strömung auf. Der Pegelstand lag mit 7.56 Meter nur 24 Zentimeter unter jener Marke, bei der die Schifffahrt eingestellt werden muss.
Unter Kontrolle
Der Fährimann und ein Wasserfahrer, der sich mit einer privaten Gesellschaft an Bord befunden hatte, hätten die Fähre jederzeit unter Kontrolle gehabt und sie sicher an allen Hindernissen vorbei gesteuert, sagte auf Anfrage Markus Manz. Er ist beim Fähri Verein Basel für den Betrieb der vier Fähren zuständig.
Zu schnell unterwegs?
Möglicherweise war der Fährimann am Donnerstagabend – im Einsatz stand der erfahrende Stellvertreter des Pächters der Klingentalfähre – zu schnell unterwegs und nicht so sanft, wie es eigentlich vorgeschrieben war. Bei normalem Betrieb nach Konzession wäre es nicht zum Seilriss gekommen, ist Manz überzeugt.
Nach seinen Angaben hat das rund 50 Meter lange Gierseil, das die Fähre mit dem an den beiden Ufern verankerten Fährseil verbindet, eine Reisskraft von einer Tonne. Dies entspreche dem vierfachen dessen, was das Seil im Normalfall auszuhalten hat.
Ein Seilriss trifft die Fährimänner laut Manz übrigens nicht unvorbereitet. Diese Situation sei vor noch nicht einmal vor einem Jahr mit der alten Klingental-Fähre geübt worden.