In einem dramatischen GP von Kanada gibts erstmals in dieser Saison keinen Mercedes-Sieg! Daniel Ricciardo im Red Bull-Renault gewinnt vor WM-Leader Nico Rosberg und Teamkollege Sebastian Vettel.
Schon nachdem für Lewis Hamilton, dem vierfachen Saisonsieger, der schon zum Saisonstart in Australien ausfiel, das Rennen nach 47 von 70 Runden vorbei war (Bremsen), zeichnete sich ab, dass der 7. Saison-GP nicht wie üblich zu einer Mercedes-Demonstration werden würde. Denn auch Nico Rosberg konnte sich nicht wie gewohnt von der Konkurrenz absetzen und musste sich drei Runden vor Schluss vom Australier, der in seinem 57. Rennen den ersten Sieg feierte, überholen und um 4,236 Sekunden geschlagen geben.
Gegen Ende kämpften nicht weniger als fünf Piloten um den Sieg. Doch weil sich Sergio Perez im Force India-Mercedes und Felipe Massa im Williams-Mercedes in der letzten Runde aus dem Rennen crashten, musste der GP auf dem 4,361 km langen Cirquit Gilles Villeneuve hinter dem Safety Car beendet werden. Für Verursacher Massa wird dies noch ein Nachspiel haben. Rosberg baute seine WM-Führung nun auf 22 Punkte aus.
Die Sauber-Krise konnte auch in Montreal nicht abgewendet werden: Der Rennstall aus Hinwil konnte zwar den vierten Doppel-Nuller in dieser Saison verhindern, doch Adrian Sutil (13.) und Esteban Gutierrez (14.) belegten die letzten beiden Ränge. Obwohl Sutil als Elfter durchs Ziel gefahren war, wurde er noch hinter Perez und Massa klassiert, weil er weniger Runden absolviert hatte. Esteban Gutierrez, der nach seinem Trainingsunfall am Samstag und dem folgenden Verzicht auf die Qualifikation aus der Boxenstrasse starten musste, hatte Sutil zwar zehn Runden vor Schluss überholt, musste aber kurz darauf das Rennen aufgeben, fand mit sechs Runden Rückstand aber doch noch Aufnahme in der Rangliste.
Null Punkte nach sieben Rennen gabs für das Sauber-Team seit dem Einstieg 1993 noch nie! Einzig in den Saison 1996 und 1998 hatten die Schweizer während der Saison eine Druststrecke von acht Rennen ohne Punkte zu verkraften. Einziger Lichtblick war, dass von den vier Rennställen, die in Reichweite von Sauber liegen müssten, nur gerade Toro Rosso-Renault mit Jean-Eric Vergne (8.) vier WM-Punkte holen konnte.
Schon nach wenigen Kurven wars zum ersten Crash gekommen: Der Franzose Jules Bianchi wurde von seinem Marussia-Teamkollegen Max Chilton (!) abgeschossen, was für den Briten im nächsten Rennen noch eine Rückversetzung in der Startaufstellung nach sich ziehen könnte. Für das Marussia-Team, das vor zwei Wochen in Monaco die ersten WM-Punkte überhaupt gewinnen konnte, war das Rennen damit schon vorbei. Wie wenig später auch für Caterham-Renault mit Marcus Ericsson und Kamui Kobayashi. Und auch Lotus-Renault mit Romain Grosjean und Pastor Maldonado beklagte einen Doppel-Ausfall.
Montreal. Grand Prix von Kanada (70 Runden à 4,361 km/305,270 km): 1. Daniel Ricciardo (Au), Red Bull-Renault, 1:39:12,830 (184,613 km/h). 2. Nico Rosberg (De), Mercedes, 4,236 Sekunden zurück. 3. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 5,247. 4. Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes, 11,755. 5. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 12,843. 6. Fernando Alonso (Sp), 14,869. 7. Valtteri Bottas (Fi), Williams-Mercedes, 23,578. 8. Jean-Eric Vergne (Fr), Toro Rosso-Renault, 28,026. 9. Kevin Magnussen (Dä), McLaren-Mercedes, 29,254. 10. Kimi Räikkönen (Fi), Ferrari, 53,678. 11. eine Runde zurück, nicht im Ziel: Sergio Perez (Mex), Force India-Mercedes. 12. nicht im Ziel: Felipe Massa (Br), Williams-Mercedes. 13. Adrian Sutil (De), Sauber-Ferrari. 14. sechs Runden zurück, nicht im Ziel: Esteban Gutierrez (Mex), Sauber-Ferrari. – 22 Fahrer gestartet, 14 klassiert, 11 im Ziel. – Schnellste Runde (xx.): xxxxxxx
Ausfälle: Jules Bianchi (Fr), Marussia-Ferrari (1. Runde/an 17. Stelle liegend). Max Chilton (Gb), Marussia-Ferrari (1./21.). Marcus Ericsson (Sd), Caterham-Renault (8./18.). Pastor Maldonado (Ven), Lotus-Renault (22./14.). Kamui Kobayashi (Jap), Caterham-Renault (25./18.). Lewis Hamilton (Gb), Mercedes (47./3.). Daniil Kwjat (Russ), Toro Rosso-Renault (48./13.). Romain Grosjean (Sz/Fr), Lotus-Renault (61./13.).
WM-Stand (7 von 19 Rennen): 1. Rosberg 140. 2. Hamilton 118. 3. Ricciardo 79. 4. Alonso 69. 5. Vettel 60. 6. Hülkenberg 57. 7. Button 43. 8. Bottas 40. 9. Magnussen 23. 10. Perez 20. 11. Massa 18. 12. Räikkönen 18. 13. Grosjean 8. 14. Vergne 8. 15. Kwjat 4. 16. Bianchi 2. – Teams: 1. Mercedes 258. 2. Red Bull-Renault 139. 3. Ferrari 87. 4. Force India-Mercedes 77. 5. McLaren-Mercedes 66. 6. Williams-Mercedes 58. 7. Toro Rosso-Renault 12. 8. Lotus-Renault 8. 9. Marussia-Ferrari 2. 10. Sauber 0. 11. Caterham 9.
Nächstes Rennen: Grand Prix von Österreich in Spielberg am 22. Juni.