Der Genfer Luxusgüterhersteller Richemont hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende März) einen Umsatz von 11,076 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind zwar 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Umsatzwachstum verdankt der Konzern allerdings Währungseffekten.
Bei konstanten Wechselkursen muss Richemont einen Umsatzrückgang von 1 Prozent hinnehmen, wie der Genfer Konzern mit Marken wie Cartier und Montblanc am Freitag mitteilte. In Asien, der umsatzstärksten Region, ging der Umsatz von 4,1 Milliarden Euro auf 3,9 Milliarden Euro zurück.
Terroranschläge belasten
In Europa, dem zweitwichtigsten Markt für den Konzern, konnte Richemont den Umsatz um 10 Prozent steigern. Allerdings verlief vor allem das erste halbe Jahr gut, während im zweiten Halbjahr die Nachfrage zurückging, dies wegen des Rückgangs im europäischen Tourismus nach den Terroranschlägen in Paris und Brüssel.
Beim Schmuck verzeichnete der Konzern ein Umsatzplus von 7 Prozent, bei den Uhren lediglich 3 Prozent. Der starke Franken gepaart mit der geringeren Auslastung drücke auf die Margen, schreibt Richemont.
Unter dem Strich blieb dem Konzern, dem Luxusmarken wie Piaget, IWC und Chloé gehören, ein Gewinn von 2,2 Milliarden Euro, zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Den Gewinnzuwachs verdankt der Konzern allerdings in erster Linie einem Sondereffekt: Richemont profitiert vom Buchgewinn aus dem Zusammenschluss seiner Online-Tochter Net-A-Porter mit dem italienischen Konkurrenten Yoox Yoox.
Negativer Trend
Im April gingen die Umsätze weiter zurück, wie der Konzern weiter vermeldete. Richemont bezweifelt, dass sich das Umfeld in nächster Zeit deutlich verbessern wird. Langfristig sei man aber überzeugt, dass eine Nachfrage für qualitativ hochstehende Güter bestehe.
Ende Februar hatte Richemont angekündigt, in der Schweiz 300 Stellen abbauen zu wollen. Die Gewerkschaft Unia hat zwischenzeitlich mit Richemont alternative Lösungen erarbeitet, sodass jetzt knapp 90 Mitarbeitende entlassen werden.