Wegen des verheerenden Discothekenbrandes in Brasilien mit 241 Todesopfern müssen sich vier Männer wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Dabei handelt es sich um die beiden Besitzer des Clubs sowie zwei Musiker.
Der zuständige Richter akzeptierte am Mittwoch entsprechende Anklagen der Staatsanwaltschaft. Ein Termin für den Beginn des Prozesses in Santa Maria steht noch nicht fest.
Vier weitere Männer sind wegen geringerer Vergehen angeklagt. Dabei handelt es sich um zwei Feuerwehr-Leute, die mutmasslich die Betriebserlaubnis für den Club fälschten sowie ein Mitarbeiter und ein ehemaliger Partner der Diskothekenbesitzer wegen Falschaussage. Die Anklage gegen einen neunten Verdächtigen wurde fallengelassen.
Bei dem Feuer während einer Studentenparty im Club «Kiss» in Santa Maria im Süden Brasiliens waren Ende Januar die meisten der 241 Todesopfer am Rauch erstickt. Mehr als 620 weitere meist junge Gäste wurden verletzt.
Auslöser der Katastrophe war nach Angaben der Ermittler eine Musikshow mit Feuerwerk, dessen Funken die leicht brennbare Deckendämmung in Brand setzten. Der Club verfügte lediglich über einen einzigen, schlecht beschilderten Notausgang; die Feuerlöscher waren defekt. Ausserdem hinderten Sicherheitsleute die Gäste zunächst am Verlassen der Disco.