Rico Peter kann es auch mit dem Viererbob. Der 33-jährige Aargauer gewinnt in Lake Placid erstmals ein Weltcuprennen mit dem grossen Schlitten.
Auf Stufe Weltcup triumphierte Rico Peter erst zum dritten Mal. Vor zwei Jahren in Sotschi siegte er bei der Olympia-Hauptprobe im Zweierbob. Letzte Saison gelang in Whistler wieder mit dem kleinen Bob ein zweiter Vollerfolg. Diese Saison läuft es Rico Peter mit seinen Anschiebern Thomas Amrhein, Simon Friedli und Bror van der Zijde nun auch mit dem Viererbob so gut wie noch nie.
In Whistler resultierte beim Weltcupauftakt Anfang Dezember der 2. Platz, Peters bis zu diesem Zeitpunkt beste Klassierung mit dem Viererbob. In Lake Placid lief für den Schweizer Bobsleigh dann alles perfekt. Im ersten Lauf, als die Bahn langsamer wurde und zwei Stürze den Ablauf verzögerten, durften die Schweizer vor den übrigen Topfavoriten starten.
Elf und mehr Hunderstel Vorsprung nahmen Rico Peter und Konsorten auf die Konkurrenz mit in den zweiten Lauf. Diese Führung bauten sie im zweiten Durchgang nochmals markant aus. Am Ende siegte die Schweizer Crew mit dem holländischen Bremser mit 39 Hundersteln Vorsprung auf Steven Holcomb aus den USA, dem Olympiasieger von 2010. Weil es der Russe Alexander Kasjanow, der Sieger des ersten Viererbob-Weltcuprennens der Saison, nicht aufs Podest schaffte, übernahm Rico Peter auch die Führung im Weltcup.
Peters Exploit überraschte, weil er 24 Stunden vorher mit dem kleinen Schlitten die Bahn von Lake Placid überhaupt nicht im Griff gehabt hatte. Für die mässigen Läufe vom Freitag (6. und 9.) rehabilitierte sich Peter aber auf eindrückliche Art. Er legte mit seiner Crew die besten Startzeiten aufs Eis und liess seinen Bobsleigh daraufhin ohne grobe Schnitzer nach unten flitzen.
Nach den Wochen in Nordamerika kehrt Rico Peter Anfang Woche in die Schweiz zurück. In den nächsten Wochen sind in St. Moritz Trainings geplant; die nächsten Wettkämpfe sind die Schweizer Meisterschaften im Engadin.