Silvan Dillier gewinnt die 6. Etappe des 100. Giro d’Italia im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe. Der Luxemburger Bob Jungels bleibt Leader der Gesamtwertung.
Silvan Dillier sorgte am Donnerstag für den ersten Schweizer Tagessieg beim Giro seit 2010. Damals hatte der Walliser Johann Tschopp die 20. und vorletzte Etappe mit der Bergankunft auf dem Passo Tonale solo gewonnen.
Dillier, der 26-jährige Aargauer vom schweizerisch-amerikanischen Team BMC, triumphierte nach 217 km von Reggio Calabria nach Terme Luigiane vor dem Belgier Jasper Stuyven und dem Österreicher Lukas Pöstlberger. Dieses Trio war zusammen mit zwei weiteren Fahrern kurz nach dem Start ausgerissen und hatte dem nachführenden Feld während über 200 km Paroli geboten.
Spätestens 15 km vor dem Ziel, als der Vorsprung immer noch drei Minuten betrug, war klar, dass der Etappensieg an einen der fünf Ausreisser gehen würde.
Um eine halbe Radbreite
Rund 200 m vor der Ziellinie lancierte Dillier den Sprint. Am Ende reichte es ihm gegenüber dem als sehr endschnell eingestuften Stuyven um eine halbe Radbreite zu seinem ersten Sieg an einer grossen Rundfahrt. Der 25-jährige Belgier, der ebenfalls noch auf einen solchen Triumph wartet, drosch ob seiner grossen Enttäuschung heftig auf den Lenker ein. Stuyven war bei Trek während drei Jahren Teamkollege des zurückgetretenen Berners Fabian Cancellara.
Dritter in Terme Luigiane wurde Pöstlberger. Der Sensationssieger der 1. Etappe in Olbia kam mit zwölf Sekunden Rückstand ins Ziel. Das Feld mit allen Favoriten folgte 39 Sekunden zurück.
Weiter Jungels in Rosa
In der Gesamtwertung ergab sich an der Spitze keine Änderung. Bob Jungels führt weiterhin vor dem britischen Duo Geraint Thomas (0:06 zurück) und Adam Yates (0:10 zurück). Mit dem Italiener Vincenzo Nibali (4.) und dem Kolumbianer Nairo Quintana (6.) liegen auch die zwei Topfavoriten nur um zehn Sekunden hinter dem 24-jährigen Luxemburger zurück.
Die 7. Etappe am Freitag startet in Castrovillari und endet 224 km später in Alberobello in der Grossregion Bari.