Von einem Gletscher auf Grönland ist ein riesiger Eisberg abgebrochen. Dies zeigen Satellitenbilder, die von der US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlicht wurden. Der Brocken ist doppelt so gross wie Manhattan.
Der NASA zufolge war an der Abbruchstelle am Petermann-Gletscher an der Nordwestküste Grönlands bereits seit 2001 ein Riss sichtbar. Der Satellit Aqua habe am Montag und am Dienstag nun Bilder aufgezeichnet, wie sich der riesige Eisberg von dem Gletscher abgelöst habe.
Die globale Erderwärmung lässt weltweit Gletscher abschmelzen. Bereits vor zwei Jahren war ein gigantischer Brocken vom Petermann-Gletscher abgebrochen. Das Stück war damals aber noch einmal doppelt so gross wie der jetzt im Meereswasser treibende Gletscherabbruch.
So gross die Teile auch seien, die wirkliche Gletscherschmelze ereigne sich für das blosse Auge nicht sichtbar in 600 Metern Tiefe, wo der Gletscher auf Felsgestein treffe und das Ozeanwasser wärmer sei, schrieb der deutschstämmige Meereswissenschaftler Andreas Münchow von der University of Delaware in seinem Blog www.icyseas.org.
Der neue bis zu 150 Meter dicke Eisbrocken schwimme nun im Ozeanwasser, dessen Temperatur um den Gefrierpunkt liege, und habe deshalb kaum direkten Einfluss auf die Gletscherschmelze.