Der Industriekonzern Rieter hat im ersten Halbjahr von einer guten Nachfrage nach hochpreisigen Textilmaschinen profitiert. Das Winterthurer Traditionsunternehmen erzielte 522,1 Mio. Fr. Umsatz und damit deutlich mehr als im Vorjahr, als 481,1 Mio. Fr. zusammengekommen waren.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um über zwei Drittel auf 28,8 Mio. Franken. Unter anderem dank einer tieferen Steuerquote verdiente der Konzern 14,3 Mio. Franken, wie am Mittwoch bekannt gegeben wurde. Im Vorjahr hatte der Reingewinn 5 Mio. Fr. betragen.
Der Bestelleingang lag mit 655,5 Mio. Fr. um 8 Prozent unter Vorjahr. Doch sind die Bücher weit voller als im zweiten Halbjahr 2013: Das Plus an Aufträgen verglichen mit der Periode Juli bis September betrug 20 Prozent.
Analysten hoben in Kommentaren den Bestelleingang als überzeugend ein. «Der Auftragseingang übertraf unsere eigenen Prognosen wie auch die Konsenserwartungen», schrieben etwa die Industrieexperten der UBS. Der Zyklus im Geschäft für Textilmaschinen und Anlagenkompenenten ist aus Sicht der Marktbeobachter intakt.
Türkei wichtigster Markt
Das grösste Auftragsvolumen erhielt Rieter aus der Türkei. Der Trend zu Maschinen im oberen Qualitätssegment mit hoher Automatisierung zeigte sich aber auf der ganzen Welt: In China, Indien, den USA, Vietnam, Usbekistan, Pakistan, Indonesien und Brasilien bestellten die Spinnereien ebenfalls kräftig.
Der türkische Markt zudem der grösste Umsatztreiber, wie Rieter weiter bekannt gab. In China zeigte wegen einer schwächeren Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2013 ein Umsatzrückgang.
Das 2012 gestartete Investitionsprogramm über 150 Mio. Fr. ist abgeschlossen, wie der Konzern weiter mitteilte. Seit Januar arbeiten bei Rieter neue IT-Systeme zur Unterstützung der Geschäftsprozesse. Der hohe Einsatz von Mitteln in den letzten zwei Jahren sollen nachhaltiges und profitables Wachstum ermöglichen.