Ringier ist vor allem im Digitalgeschäft erfolgreich

Das Digitalgeschäft wird innerhalb von Ringier immer wichtiger: Mit ihm hat das Medienhaus 2013 bereits über einen Viertel des Gesamtumsatzes erzielt. Für den Ausbau dieser Sparte soll auch die neue Kooperation mit der SBB sorgen.

Marc Walder und Michael Ringier am Mittwoch vor den Medien (Bild: sda)

Das Digitalgeschäft wird innerhalb von Ringier immer wichtiger: Mit ihm hat das Medienhaus 2013 bereits über einen Viertel des Gesamtumsatzes erzielt. Für den Ausbau dieser Sparte soll auch die neue Kooperation mit der SBB sorgen.

Haupteinnahmequelle des Ringier-Verlags ist zwar nach wie vor das klassische Publishing, also das Geschäft mit Zeitungen und Zeitschriften. Der Umsatz in dieser Sparte sank jedoch auch im Jahr 2013. Konkrete Zahlen über einzelne gedruckte Titel gibt Ringier im Geschäftsbericht allerdings keine bekannt.

Zufrieden ist der Verlag gemäss Aussagen von Ringier-Chef Marc Walder aber vor allem mit den Zeitschriften, etwa mit der „Schweizer Illustrierten“ oder der „LandLiebe“, die drei Jahre nach dem Start bereits 120’000 Abonnenten hat.

Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht, hat dafür der digitale Markt deutlich zugelegt. Mittlerweile erwirtschaftet Ringier bereits 25,7 Prozent des gesamten Umsatzes mit dem digitalen Geschäft, zu dem neben Nachrichtenplattformen auch Inserateportale sowie Radio und Fernsehen gezählt werden. 2012 waren es erst 18,3 Prozent.

Man rechne damit, dass der Digital-Umsatz 2014 erstmals die 30-Prozent-Marke überschreite, sagte Ringier-Chef Marc Walder an der Medienkonferenz in Zürich.

In den vergangenen Jahren investierte das Medienhaus 1,4 Milliarden Franken in die Weiterentwicklung – weg vom klassischen Print-Verlag, hin zum Digital- und Unterhaltungsanbieter. Einen Zeithorizont, bis wann sich dieser Umbau lohnen soll, gibt Ringier nicht an.

SBB-WLAN mit „Blick“-Startseite

Zum Ausbau des digitalen Geschäfts passt denn auch das jüngste Projekt, welches das Medienhaus publik machte: Wer das kostenlose WLAN-Angebot der SBB an den Bahnhöfen nutzen will, kommt künftig nicht mehr um Ringier herum. Auf der Login-Startseite des „SBB-Free WiFi“ wird ab dem 14. April immer die Blick-Seite erscheinen.

Bis um die Mittagszeit werden aktuelle Blick-Nachrichten erscheinen, ab Nachmittag dann das mobile Angebot von Blick am Abend. Man sei sehr glücklich, dass man mit der SBB diese Kooperation habe abschliessen können, sagte Walder.

Die SBB bietet bereits an 23 Bahnhöfen kostenlosen WLAN-Zugriff. Bis Ende 2014 soll der Service an 50 Bahnhöfen aufgeschaltet sein. Auch in der Westschweiz wird Ringier an den Bahnhöfen die Landing-Page füttern, dort mit den Nachrichten von „L’Hebdo“. Die Kooperation wird in der Romandie auf den 21. Mai umgesetzt.

Paywall

für den Blick auf Eis gelegt

Abwarten will Ringier hingegen mit dem Thema Paywall für die Blick-Website, wie ein Sprecher auf Anfrage der sda sagte. Die Bezahlschranke sei momentan auf Eis gelegt. Man wolle zuerst abwarten, welche Erfahrungen andere Verlage damit machen.

Ringier hat im vergangenen Jahr 26,5 Millionen Franken verdient, das sind 5,7 Millionen weniger als 2012. Damals erzielte der Verlag allerdings unter anderem mit dem Verkauf von Betty Bossi an Coop einen Sondereffekt.

Der Umsatz sank 2013 leicht von 1,08 Milliarden auf 1,02 Milliarden Franken. Der operative Gewinn, also vor Zinsen und Steuern, stieg hingegen um 23,7 Prozent auf 123,1 Millionen Franken. Walder ist zufrieden mit dem Geschäftsgang: „Ein gutes Ergebnis, vor allem angesichts der momentanen Umbrüche in der gesamten Branche.“

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