Das AKW Leibstadt im Kanton Aargau kann die Reparatur an der Schweissnaht an einer Wasserleitung ausführen. Die Atomaufsichtsbehörde ENSI hat dem AKW die Freigabe für die Arbeit erteilt.
Wenn alles nach Plan verlaufe, werde das AKW Ende Oktober wieder am Netz sein, teilte die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) am Montag mit. Damit würde die Jahresrevision rund fünf Wochen länger gedauert haben als geplant. Der Betriebsausfall könnte zu Kosten von bis zu 50 Millionen Franken führen.
Ende August war bei der periodischen Ultraschall-Überprüfung am Reaktordruckbehälter ein meldepflichtige Befund an einer Schweissnaht eines Speisewasser-Stutzens im Primärkreislauf entdeckt worden. Die KKL AG informierte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) über den Sachverhalt.
Gemäss Kraftwerksleiter Andreas Pfeiffer handelt es sich beim Befund um einen „Riss“. Das Speisewassersystem verfügt über insgesamt sechs dieser Stutzen. Die anderen fünf Stutzen blieben bei der Überprüfung ohne Befund.
Defekt wird mit Materialschicht ummantelt
Das vom ENSI bewilligte Verfahren zur Reparatur sieht vor, dass die betroffene Stelle komplett mit einer neuen, aufgeschweissten Materialschicht ummantelt wird, wie es in es Medienmitteilung heisst.
Dieses Verfahren des sogenannten „Weld-Overlay“ sei ein anerkanntes Verfahren nach dem neusten Stand der Technik, wird Kraftwerksleiter Pfeiffer in der Medienmitteilung zitiert. Weltweit seien bereits mehrfach Reparaturen auf diese Weise durchgeführt worden.
Das ENSI hatte in einem mehrstufigen Prozess die Freigabe zur Reparatur erteilt. Zwei unabhängige Gutachter überwachten die dafür notwendigen Abklärungen, vorgängigen Tests und Dokumentationen.
Sowohl der Schweizer Verein für technische Inspektionen (SVTI-N) als auch der deutsche TÜV-Süd kommen gemäss KKL AG zum Schluss, dass die „Weld-Overlay“-Technik die richtige Methode zur Reparatur ist und mit der notwendigen Sorgfalt vorbereitet wurde.