Ritalin soll nicht als Modedroge zur Leistungssteigerung geschluckt werden. Der Bundesrat soll dafür sorgen, dass das Medikament nur abgegeben wird, wenn es wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich ist. Der Nationalrat hat eine entsprechende Motion angenommen.
Den Volksvertretern in Nationalrat ist es ein Dorn im Auge, dass Ritalin missbräuchlich geschluckt wird, um die Leistung zu steigern. «Diese Modeerscheinung ist von den USA in die Schweiz geschwappt», sagte Ignazio Cassis (FDP/TI).
Der Bundesrat soll deshalb im Rahmen der Umsetzung des Betäubungsmittelgesetzes dafür sorgen, dass Ritalin nur in einer umfassenden Behandlung verschrieben wird.
Die grosse Kammer stimmte der Motion als Erstrat mit 163 zu 10 Stimmen bei zwei Enthaltungen zu. Zudem nahm er stillschweigend ein Postulat an. Dieses beauftragt den Bundesrat, in einem Bericht aufzuzeigen, wo in Bezug auf Ritalin politischer und gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht.
Ritalin: Beruhigend und leistungssteigernd
Der Bundesrat sprach sich für das Postulat, aber gegen die Motion aus. Es gebe bereits heute Regeln für Gebrauch und Missbrauch von Substanzen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Er wollte zuerst den Bericht abwarten und dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
Ritalin ist ein verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel. Es wird vor allem bei Kindern mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS eingesetzt. Da es kurzfristig die Müdigkeit unterdrückt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigert, wird es auch als Lifestyledroge konsumiert.
Das Postulat ist an den Bundesrat überwiesen, die Motion geht noch in den Ständerat.