Roche lässt Rivalen Novartis hinter sich

Erfolgreiches Jahr für Roche: Der Pharmariese hat im Geschäftsjahr 2016 den Gewinn um 7 Prozent gesteigert. Unter dem Strich verdiente der Pharmakonzern 9,7 Milliarden Franken.

Roche-Chef Severin Schwan kann für 2016 einen um 7 Prozent höheren Gewinn präsentieren. (Archiv) (Bild: sda)

Erfolgreiches Jahr für Roche: Der Pharmariese hat im Geschäftsjahr 2016 den Gewinn um 7 Prozent gesteigert. Unter dem Strich verdiente der Pharmakonzern 9,7 Milliarden Franken.

Die Roche blickt auf ein gutes Jahr zurück: Die Konzernverkäufe zogen um 5 Prozent auf 50,6 Milliarden Franken an, wie Roche am Mittwoch mitteilte. Damit hat Roche die Lokalrivalin Novartis überholt, deren Geschäft im vergangenen Jahr schwächelte.

Novartis musste 2016 ein Umsatzminus von 2 Prozent auf 48,5 Milliarden Dollar (48,1 Milliarden Franken) und einen Rückgang des Reingewinns von 5 Prozent 6,7 Milliarden Dollar (6,65 Milliarden Franken) hinnehmen. Dem Konzern machten ablaufende Patente, Umsatzeinbussen bei Generika und die Krise im Geschäft mit Augenheilmitteln zu schaffen. Neue Produkte sollen bei Novartis ab 2018 für einen Wachstumsschub sorgen.

Krebsmedikamente als Wachstumsträger

Bei Roche trugen im abgelaufenen Geschäftsjahr beide Geschäftsbereiche – Pharma und Diagnostics – zur guten Entwicklung bei. Die Verkäufe der für Roche zentralen Pharma-Sparte stiegen um 3 Prozent auf 39,1 Milliarden Franken an. Hauptwachstumsträger waren die Krebsmedikamente Perjeta und Herceptin sowie Actemra/RoActemra. Die tieferen Umsätze bei Pegasys, Tarceva und Lucentis verlangsamten das Wachstum.

Die Verkäufe des Bereichs Diagnostics erhöhten sich um 7 Prozent auf 11,5 Milliarden Franken. Insbesondere die Produkte für die Immundiagnostik hätten sich gut verkauft.

Roche-Chef Schwan verdient leicht weniger als im Vorjahr: Insgesamt erhielt er 11,64 Millionen Franken, nach 11,95 Millionen Franken für 2015.

Die Verkäufe in den USA wuchsen um 3 Prozent, in Europa stiegen sie um 4 Prozent. Die Region International wuchs ebenfalls um 4 Prozent, vor allem dank der Teilregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika.

Das Unternehmen habe alle seine finanziellen Ziele erreicht und wichtige Fortschritte in der Produkte-Pipeline erzielt, wird Roche-Chef Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. Auch im laufenden Jahr 2017 erwarte Roche wieder wichtige Studienresultate und Zulassungen für Medikamente. «Dies zeigt, dass unsere Pipeline stark und innovativ ist», wird Schwan weiter zitiert.

Neue Produkte

In weniger als einem Jahr brachte der Pharmakonzern vier neue Medikamente auf den Markt. Ausserdem hat Roche von der US-Arzneimittelbehörde FDA für fünf Indikationen ihrer Medikamente den Status eines Therapiedurchbruchs erhalten, wie der Konzern mitteilte.

Ein weiterer Meilenstein sei im Mai 2016 die Markteinführung von Tecentriq in den USA gewesen, des ersten Krebsimmuntherapeutikums von Roche. Es handle sich um die erste von der FDA zugelassene Therapie einer spezifischen Form von Blasenkrebs seit mehr als 30 Jahren. Ausserdem wurde Tecentriq im Oktober für die Anwendung bei vorbehandelten Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs genehmigt.

Das Diagnostics-Portfolio von Roche sei um neun wichtige Instrumente und Tests ergänzt worden. Sie helfen dabei, Behandlungsentscheidungen weiter zu verbessern und die Effizienz von Labors zu steigern. Roche rechnet für 2017 mit weiteren Markteinführungen.

Positiver Ausblick

Beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Roche bezüglich Gewinnentwicklung etwas vorsichtiger als für das abgelaufene Jahr. Das Unternehmen rechnet für 2017 zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufszuwachs im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich.

Zudem werde ein Wachstum des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspreche. Der Verwaltungsrat beantragt eine Erhöhung der Dividende um 10 Rappen auf 8,20 Franken.

Nächster Artikel