Roche muss 18 Millionen Dollar an zwei Accutane-Anwender zahlen

Der Pharmakonzern Roche muss zwei ehemaligen Anwendern des Medikaments Accutane insgesamt 18 Mio. Dollar zahlen. Ein Gericht in New Jersey sprach den beiden Klägern Schadensersatzzahlungen von je 9 Mio. Dollar für die durch Accutane hervorgerufenen Gesundheitsschäden zu.

Roche akzeptiert das Urteil nicht (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Pharmakonzern Roche muss zwei ehemaligen Anwendern des Medikaments Accutane insgesamt 18 Mio. Dollar zahlen. Ein Gericht in New Jersey sprach den beiden Klägern Schadensersatzzahlungen von je 9 Mio. Dollar für die durch Accutane hervorgerufenen Gesundheitsschäden zu.

Der Pharmakonzern will dieses Urteil jedoch nicht akzeptieren: Roche werde Berufung einlegen, kündigte das Unternehmen am Dienstag an.

Die beiden Kläger waren in den 1990er Jahren mit Accutane gegen Akne behandelt worden. Daraufhin hätten sie eine Colitis Ulcerosa entwickelt, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, wie der Anklagevertreter Seeger Weiss LLP am späten Montagabend mitteilte.

Die Anwälte warfen Roche vor, der Pharmakonzern habe Ärzten, die das Medikament verschrieben haben, Wissen und Erkenntnisse über das Risiko entzündlicher Darmerkrankungen vorenthalten.

Roche schrieb in einer Stellungnahme, es gebe keinen wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang zwischen Accutane und chronisch entzündlicher Darmerkrankung. Weltweit hätten bereits über 16 Millionen Menschen Accutane eingenommen.

Zudem seien die möglichen Risiken und Nebenwirkungen des Medikaments ausreichend beschrieben. Die Packungsbeilage enthalte seit über 25 Jahren auch eine Warnung vor chronisch entzündlicher Darmerkrankung.

Zwei Fälle abgewiesen

Die beiden genannten Fälle wurden im Rahmen einer Sammelklage von vier Klägern verhandelt. Die Fälle drei und vier wurden vom Gericht zurückgewiesen, was Roche begrüsste.

Den Angaben der Anwälte zufolge sind derzeit in New Jersey sowie andernorts mehr als 7000 Verfahren im Namen von ehemaligen Accutane-Anwendern anhängig, die nach der Behandlung mit dem Medikament schwerwiegende gastrointestinale Erkrankungen entwickelt hätten.

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