Die Roche-Biotechfirma Genentech hat die Übernahme des US-Branchenpartners Seragon unter Dach und Fach gebracht. Wie Roche mitteilte, zahlt Genentech 725 Mio. Dollar bar und im Voraus. Später sollen Meilensteinzahlungen von bis zu 1 Mrd. Dollar folgen.
Die Transaktion muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Roche rechnet mit dem Abschluss im dritten Quartal 2014. Seragon ist auf Brustkrebs-Medikamente spezialisiert.
Dabei konzentriert sich die Forschung auf Östrogenrezeptor-abbauende Medikamente zur oralen Einnahme. Wie es in der Medienmitteilung heisst, dürfte die Hälfte der Brustkrebsopfer in den USA im laufenden Jahr auf einen Östrogenrezeptor-abhängigen Brustkrebs zurückgehen – also gut 20’000 Tote.
Bei Brustkrebs hängt das Wachstum und die Ausbreitung in 60 Prozent der Fälle vom Hormon Östrogen und vom Östrogenrezeptor ab, ist der Medienmitteilung weiter zu entnehmen. Üblicherweise wird das mit Medikamenten wie Tamoxifen und Aromatasehemmern behandelt, welche den Östrogenrezeptor hemmen und die Bildung von Östrogen verhindern.
Die Seragon-Forscher haben nun selektive Medikamente entwickelt, um den Östrogenrezeptor abzubauen. Dabei geht es um die Entfernung dieses Rezeptors von der Zelle. Wie Roche mitteilt, kann dieser Ansatz eine verbesserte Behandlung des Hormonrezeptor-positiven Brustkrebses bieten und eventuell auch anderer Östrogenrezeptor abhängiger Krebsarten.
Der Wirkstoffkandidat von Seragon ist derzeit in der klinischen Studie der Phase I und wird bei Patientinnen geprüft, bei denen die Standardtherapie versagt hat. Gemäss Roche ergänzen die Seragon-Produkte der neuen Generation das bestehende Forschungs- und Entwicklungsprogramm von Genentech für Brustkrebs.