Roche übernimmt das französische Biotechunternehmen Trophos. Damit erweitert der Basler Pharmakonzern das Engagement bei neuromuskulären Erkrankungen.
Der Basler Konzern bezahlt den Trophos-Gesellschaftern vorab 120 Mio. Euro in bar sowie bis zu 350 Mio. Euro bei Erreichen bestimmter Meilensteine, wie der Konzern mitteilte. Im Jahr 2011 hatte bereits Actelion Trophos übernehmen wollen, dann aber einen Rückzieher gemacht.
Trophos mit Sitz in Marseille verfügt über den Wirkstoff Olesoxim, der zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie (SMA) entwickelt wird. Dabei handelt es sich um eine seltene und behindernde neuromuskulären Erbkrankheit, die am häufigsten bei Kindern diagnostiziert wird.
Die Resultate einer entscheidenden klinischen Phase-II-Studie mit Olesoxim bei SMA hätten einen positiven Effekt gezeigt, schreibt Roche. Die Zulassungsbehörden in der USA und in der EU hätten für Olesoxim den Status eines Arzneimittels (Orphan-Drug-Status) für eine seltene Krankheit gewährt.
Das Biotechunternehmen Actelion hatte bereits im Jahr 2010 eine Option auf die Übernahme von Trophos erworben. Nachdem Wirkstoff Olesoxim in einer zulassungsrelevanten Studie für die Krankheit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) gescheitert war, hatte das Allschwiler Unternehmen im Jahr 2011 auf eine Übernahme verzichtet.
Erst am Montag hat Roche angekündigt, sich in einem Milliardendeal die Mehrheit am US-Krebsforschungsunternehmen Foundation Medicine (FMI) zu sichern. Mit den Gen-Analysen von FMI soll das Geschäft mit der personalisierten Behandlung von Krebskranken gestärkt werden.