Die Favoriten der 94. Katalonien-Rundfahrt treten bei der Bergankunft nach La Molina erst auf dem letzten Kilometer aus der Reserve. Tagessieger und neuer Leader wird der Spanier Joaquim Rodriguez.
Der 5,3 km lange Schlussaufstieg der 3. Etappe war zu wenig steil und auch zu wenig lang, um grosse Zeitdifferenzen zu bewirken. Doch die kleine Rampe in den Pyrenäen genügte den Favoriten, um sich in Szene zu setzen. Gegenüber 2013 scheint sich an den Kräfteverhältnissen wenig geändert zu haben. Die Top 4 der letztjährigen Tour de France klassierten sich alle in den ersten fünf.
Joaquim Rodriguez, ein Spezialist für solch kurze Aufstiege, erwies sich beim ersten grossen Schlagabtausch der Saison nicht unerwartet als der Stärkste. Der 35-jährige Katalane, im letzten Jahr an der Tour de France hinter dem Briten Chris Froome und dem Kolumbier Nairo Quintana Gesamt-Dritter, griff auf dem letzten Kilometer derart resolut an, dass keiner mehr kontern konnte. Gleichzeitig übernahm Rodriguez, 2013 Gewinner der Jahreswertung der World Tour und Zweiter der Strassen-WM, an seinem Heimrennen auch das Leadertrikot. Er entthronte den Slowenen Luka Mezgec, der die ersten beiden Etappen im Sprint gewonnen hatte.
Rodriguez nahm seinem Landsmann Alberto Contador, dem Vierten der letztjährigen Tour, fünf Sekunden ab. Quintana als Etappen-Dritter verlor neun Sekunden, derweil Froome, der zuletzt wegen Rückbeschwerden auf den Tirreno verzichtet hatte, mit 13 Sekunden Rückstand als Fünfter einfuhr. Entschieden ist damit aber noch nichts. Bereits am Donnerstag folgt eine nächste schwere Etappe mit einer Bergankunft, die härter sein wird als jene vom Mittwoch.