Eine Woche nach Admir Mehmedi (Kiew) verliert der FCZ mit Ricardo Rodriguez einen weiteren Schweizer Nationalspielder. Der U17-Weltmeister wechselt per sofort zum deutschen Bundesligisten Wolfsburg.
Die Verhandlungen dauerten wochenlang. Der Spieler hatte seine Bereitschaft, den FCZ bereits in der Winterpause zu verlassen, längst signalisiert. Im Verlaufe des Mittwochs erteilte ihm der ASL-Verein die Freigabe. Nur die Unterschrift auf dem Vertrag (bis 2016) fehlt noch. „Mündlich haben wir uns mit Wolfsburg geeinigt“, bestätigte FCZ-Sportchef Fredy Bickel. Wie in verschiedenen Medien geschrieben wird, dürfte der FC Zürich von den Deutschen rund 10,5 Millionen Franken erhalten.
Noch am Mittwoch Abend traf Rodriguez zusammen mit seinem Berater im Vorbereitungscamp des VfL in Dubai ein. Am persischen Golf bereitet sich das Team von Trainer Felix Magath nach einem wahren Kaufrausch (acht Transfers innerhalb von sechs Wochen) auf die Rückrunde vor.
Wie Mehmedi hat auch der aus der FCZ-Academy stammende Rodriguez 2011 einen steilen Aufstieg bewältigt. Im FCZ verdrängte der hochbegabte linke Aussenverteidiger Ludovic Magnin aus der Stammformation. Am 7. Oktober debütierte er in der EM-Ausscheidung auswärts gegen Wales (0:2) im A-Nationalteam.
Rodriguez wird der wertvollste Spieler in der Geschichte des FC Zürich. Er ist noch ein paar hunderttausend Franken teurer als Shabani Nonda, der den Stadtklub 1998 – damals noch unter der Ägide von Präsident Sven Hotz und Trainer Raimondo Ponte – in Richtung französische Ligue 1 und Stade Rennes verliess.