Roger Federer triumphiert auch in Miami. Er setzte sich im Final des ATP-1000-Turniers gegen Rafael Nadal in 1:35 Stunden 6:3, 6:4 durch.
Für Federer ist es der 91. Turniersieg auf der Tour, der 26. auf Masters-Stufe. Im 37. Duell mit dem spanischen Linkshänder setzte er sich zum 14. Mal durch. Die letzten vier Vergleiche gewann er allesamt, darunter 2017 im Final des Australian Open und vor zwei Wochen auf dem Weg zum Triumph in Indian Wells.
Federer macht damit in der Weltrangliste vom Montag zwei weitere Plätze gut und wird bereits wieder als Nummer 4 geführt. Vor dem 35-Jährigen, der den eigenen Rekord als ältester Sieger an einem Masters-1000-Turnier weiter nach oben schraubte, liegen nur noch Andy Murray, Novak Djokovic und Stan Wawrinka. Die drei haben im laufenden Jahr bisher deutlich weniger Punkte gesammelt als Federer.
Mit 4045 Punkten führt der Schweizer das Jahresranking beträchtliche 1810 Punkte vor Nadal an. Murray (840) und Djokovic (475) kamen bisher noch gar nicht auf Touren und waren in Miami mit Ellbogenverletzungen ausser Gefecht gesetzt.
Nach seinem denkwürdigen Marathonsieg über drei Tiebreaks gegen Nick Kyrgios im Halbfinal, dem Sieg gegen Tomas Berdych nach abgewehrten Matchbällen in der Runde zuvor und dem ebenfalls knappen 7:6, 7:6-Erfolg gegen Roberto Bautista Agut, schien Federer auch gegen Nadal körperlich nicht beeinträchtigt. Erwartungsgemäss war er der klar offensivere Spieler. Kaum bot sich auch nur im Ansatz die Möglichkeit in die Offensive zu gehen, tat er dies. Die Zahl der unerzwungenen Fehler konnte Federer trotz beträchtlichem Risiko tief halten.
Bis er den Grundstein zum Gewinn des ersten Satzes legen konnte, benötigte Federer indes Geduld und Nerven. In drei der vier Aufschlaggames von Nadal kam er zu Breakbällen, die ersten fünf wehrte Nadal ab, meist dank starkem Service. Im sechsten Versuch klappte es dann mit dem Break zum 5:3. Derweil wehrte Federer bis zum Satzgewinn vier Breakbälle ab.
Im zweiten Satz gestand Federer Nadal bei eigenem Service fast gar nichts mehr zu. Nur vier Punkte konnte Nadal beim Return holen, die ersten drei Return-Games verlor er zu null. Federer seinerseits nutzte beim Stand von 4:4 seine dritte Gelegenheit und agierte auch im Folgegame abgebrüht wie eh und je. Zunächst liess er sich von seinem einzigen Doppelfehler nicht beunruhigen. Als er Nadal mit einem Eigenfehler auf 30:30 herankommen liess, antwortete er mit einem Vorhandwinner inside out und einem starken Service zum Sieg – seinem elften in Folge auf den US-Hartplätzen. Es war sein drittes «Sunshine Double» mit Turniersiegen in Indian Wells und Miami nach 2005 und 2006 und sein 19. Sieg im 20. Match des Jahres.