Roger Federer kehrt in Indian Wells auf die Siegesstrasse zurück. Anderthalb Wochen nach der Achtelfinalniederlage in Dubai gegen Jewgeni Donskoi gewinnt Federer gegen Stéphane Robert (FRA) 6:2, 6:1.
Nach der bizarren Niederlage gegen Donskoi erwies sich der 36-jährige Stéphane Robert als idealer Aufbaugegner für Roger Federer. Federer und Robert, beide seit fast zwei Jahrzehnten Profis, trafen erstmals aufeinander. Der Franzose schaffte es bei der Premiere nicht, Federer in Bedrängnis zu bringen. Er brachte seine ersten beiden Aufschlagspiele durch, gewann danach aber bloss noch eines der letzten elf Games. Roger Federer spielte solide, aber noch längst nicht wieder überragend wie im Januar in Australien. Federer produzierte mehr Gewinnschläge (22) als Fehler (20) und agierte auch am Netz mit neun Punktgewinnen aus zwölf Angriffen erfolgreich.
In den Sechzehntelfinals trifft Federer am Dienstag auf den 27-jährigen Amerikaner Steve Johnson (ATP 27), der den im Ranking auf Platz 79 zurückgefallenen ehemaligen Top-10-Spieler Kevin Anderson aus Südafrika mit 6:4, 3:6, 7:6 (7:4) besiegte. Die einzige Direktbegegnung gegen Johnson gewann Federer letzten Sommer in Wimbledon mit 6:3, 6:2, 7:5. Es war Federers zweitletzter Sieg vor der sechsmonatigen Pause wegen der Knieverletzung.
Erstaunlicher Laaksonen
Nicht viel fehlte, und Henri Laaksonen (ATP 123) wäre in Indian Wells der Durchbruch gelungen. Der 24-jährige Zürcher mit finnischen Wurzeln verlor aber letztlich nach 100 Minuten gegen den Amerikaner Jack Sock mit 3:6, 6:0, 4:6.
Laaksonen gewann den zweiten Satz gegen die Nummer 18 der Welt mit 6:0, führte im Entscheidungssatz 3:2 und 4:3 und vergab im sechsten Game die zwei Breakmöglichkeiten, die ihm gegen den mit sich hadernden Amerikaner womöglich den Sieg hätten eintragen können. Beim Stand von 4:4 brachte Laaksonen den Aufschlag nicht mehr durch. Den entscheidenden Breakball ermöglichte Laaksonen dem Gegner mit einem Doppelfehler.
Primär den Aufschlag muss Laaksonen weiter verbessern, wenn er unter die 100 Besten der Welt vorstossen und sich dort etablieren will. In den Grundlinienduellen dominierte der Schweizer gegen Jack Sock. Laaksonen produzierte sogar in den zwei Sätzen, die er nicht gewann, insgesamt mehr Gewinnschläge (inklusive Aufschläge) als der herausragende Aufschläger Jack Sock, der diese Saison schon Turniere in Auckland und Delray Beach gewonnen hat. Andererseits unterliefen Laaksonen Doppelfehler zur Unzeit. Und wenn er auf den zweiten Aufschlag zurückgreifen muss, hat Laaksonen ein Problem. Im ersten Satz gewann er mit dem zweiten Aufschlag keinen einzigen Ballwechsel.