Roger Federer muss für das am Sonntag beginnende French Open Forfait erklären. Der Baselbieter hat sich noch nicht vollständig von seinen Rückenbeschwerden erholt.
Auf seiner Homepage erklärte Federer, er fühle sich noch nicht bei 100 Prozent und wolle kein unnötiges Risiko eingehen. «Es war kein einfacher Entscheid, aber ich habe ihn gefällt, um sicher zu gehen, dass ich den Rest der Saison spielen kann», präzisierte der 17-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren, der das French Open 2009 gewinnen konnte.
Mit dem Verzicht auf die Teilnahme am Turnier in Paris geht eine beeindruckende Serie zu Ende. Seit der Jahrhundertwende hatte Federer jedes der 65 ausgetragenen Grand-Slam-Turniere bestritten. Letztmals fehlte er im Haupttableau beim US Open 1999, als er in der Qualifikation an Landsmann Ivo Heuberger scheiterte.
Für den in der Vergangenheit meistens von Verletzungen verschonten Federer ist es bisher eine sehr unglückliche Saison. Nach dem Australian Open musste sich der Weltranglisten-Dritte Anfang Februar am Meniskus operieren lassen und unter anderem für das Turnier von Indian Wells Forfait erklären. In Miami verhinderte eine Magen-Darm-Grippe sein geplantes Comeback. Und im Frühling stellten sich Rückenprobleme ein. Die Teilnahme am Masters 1000 in Madrid musste er deshalb vor gut zwei Wochen kurzfristig absagen. Bisher hat er in diesem Jahr erst vier Turniere bestritten, zwei davon im Januar.
«Motiviert wie eh und je»
Trotz der Rückschläge hielt Federer fest: «Ich bin immer noch genauso motiviert und begeistert wie eh und je. Mein Ziel ist es, den höchsten Fitnessstand zu erreichen, bevor ich für die Rasensaison auf die Tour zurückkehre.» In Paris, wo er seit Dienstag weilte, versuchte er sich, für das French Open vorzubereiten. Am Mittwoch trainierte er auf dem Court 1 mit Ivan Ljubicic, allerdings nur rund 20 Minuten lang. Ob die Trainingseinheit wegen des einsetzenden Regens oder wegen eines schmerzhaften Rückens so kurz gehalten wurde, war die Frage, die sich seine Fans bis am Donnerstagabend stellten.
Klar ist, dass das regnerische Wetter der letzten Tage in Paris seinem Rücken nicht zuträglich war. Einen Start in Roland Garros zu forcieren, hätte aus seiner Sicht ohnehin keinen Sinn gemacht. Seine Erfolgschancen auf dem französischen Sand wären auch aufgrund der fehlenden Spielpraxis gering gewesen. Sein nächster Turnierstart ist für die zweite Juni-Woche auf dem Rasen von Stuttgart geplant. Später stehen dann mit Wimbledon (ab 27. Juni), den Olympischen Spielen (ab 8. August) und dem US Open (ab 29. August) noch drei Grossereignisse auf dem Programm.