Roger Federer steht am Australian Open in Melbourne zum 39. Mal in einem Grand-Slam-Halbfinal. Federer besiegt den Tschechen Tomas Berdych überraschend klar 7:6 (7:4), 6:2, 6:4.
Roger Federers Halbfinal steht am Donnerstagabend Ortszeit (09.15 Uhr Schweizer Zeit) auf dem Programm. Federer trifft dabei auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic, der sich gegen den Japaner Kei Nishikori in zwei Stunden und fünf Minuten mit 6:3, 6:2, 6:4 durchsetzte.
Dass sich Federer gegen Tomas Berdych relativ ungefährdet durchsetzte, stellte eine kleine Überraschung dar. Der 29-jährige Tscheche hatte in den ersten vier Runden (wie auch Federer) überzeugt. Und Berdych hatte die letzten beiden Duelle an Grand-Slam-Turnieren 2010 in Wimbledon und 2012 am US Open gegen Federer beide gewonnen.
Historisches Tiebreak
Am Dienstag drückte aber Roger Federer dem Spiel den Stempel auf. Dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, dass Tomas Berdych in zwei der drei Sätze früh mit einem Break in Führung ging. Nach beiden Breaks – zum 2:1 im ersten Satz und zum 2:0 im dritten Satz – konterte Roger Federer gleich bei der nächsten Gelegenheit. Im ersten Satz kam es zu einem Tiebreak. Federer provozierte in der Kurzentscheidung mit einem überraschenden Netzangriff (zum 2:0) die Vorentscheidung. Seine Servicepunkte im Tiebreak gewann Federer alle mit Gewinnschlägen. Sechs Jahre lang hatte Federer gegen Berdych kein Tiebreak mehr gewonnen.
Im zweiten Satz gelangen Federer Aufschlagdurchbrüche zum 1:0 und 5:2. Im dritten Satz konterte Federer den 0:2-Rückstand mit Breaks zum 1:2 und 5:4. Wenig später verwertete er nach zwei Stunden und 16 Minuten den zweiten Matchball am Netz mit einem Schmetterball.
«Im ersten Satz fiel die Vorentscheidung», so Federer später. «Es war der längste und der wichtigste Satz. Es war ja nicht so, dass Berdych im Verlauf des Spiels abgefallen wäre. Er blieb bis zuletzt sehr gefährlich. Dennoch: Ich hatte ab dem zweiten Satz das Gefühl, sogar noch über etwas Marge zu verfügen. Ich konnte befreit aufspielen. Deshalb fühlte ich mich nach dem Spiel auch supergut.»
«Djokovic gilt es zu schlagen»
Dass er im Halbfinal wohl auf Novak Djokovic trifft, spielt für Federer absolut keine Rolle: «Die Leute sagen nach Auslosungen immer: ‹Oh, so ein Pech, Roger trifft schon in den Halbfinals auf Djokovic.› Aber mir ist das stets egal. Ich will das Turnier gewinnen. Und in der Verfassung, in der sich Djokovic seit vielen Monaten befindet, führt der Sieg ohnehin über ihn. Ihn gilt es zu schlagen, wenn man das Turnier gewinnen will. Also, warum nicht im Halbfinal?»
In den Direktduellen zwischen Federer und Djokovic steht es 22:22. Nicht eingerechnet in dieser Statistik ist der Masters-Final von 2014, den Federer wegen Rückenproblemen nicht bestreiten konnte und Forfait gab.