Es ist die heisseste Personalie für die Nationalratswahlen im kommenden Herbst: Roger Köppel will für die SVP ins Parlament, das erklärt der «Weltwoche»-Chefredaktor vor den Medien.
Roger Köppel reicht es nicht mehr, nur über Politik zu schreiben. Am Donnerstag verkündete der «Weltwoche»-Chefredaktor seine Kandidatur für den Nationalrat. Damit erhält die SVP Zürich einen prominenten Kandidaten für die Wahlen im kommenden Herbst. Der Grund für den politischen Einstand seien die momentanen Missstände in der Schweizer Politik, so Köppel vor den Medien in Zürich.
Bereits am Vormittag kündigte der «Blick» die Kandidatur an. SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli schrieb eine Andeutung darauf bereits vor der offiziellen Bekanntgabe.
Heute um 14.15 Uhr: Mehr als ein Glücksfall für die SVP – ein Glücksfall für die Schweiz!
— Christoph Mörgeli (@ChrMoergeli) 26. Februar 2015
Köppel gibt an, er wolle gegen die Politik der Mitte-Links-Parteien ankämpfen. «Es reicht nicht mehr, von der Seitenlinie zu kommentieren», sagt Köppel zu seinem Politik-Engagement. Sein Amt bei der Weltwoche wolle er dennoch beibehalten: «Ich bleibe Verleger und Chefredaktor.»
Die Schweiz sei kein linkes Land, trotzdem gebe es im Parlament eine linke Mehrheit – das sei ein Missstand, den es zu bekämpfen gelte. Wenn es beispielsweise um eine Frauenquote geht, müsse man einschreiten.
Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative vor einem Jahr habe es ihm den «Nuggi gelupft», so Köppel. Der Bundesrat habe sich auf eine «Entschuldigungstournee» begeben, um das Resultat der SVP-Initiative abzuschwächen.
Welcher Partei er sich anschliessen wollte, war für Köppel klar. Mit der SVP habe er die grössten Übereinstimmungen in puncto Unabhängigkeit der Schweiz, Selbstbestimmung und Marktwirtschaft.
Ein langer Weg ist zu Ende. Roger Köppel ist nun offiziell Politiker statt Journalist.
— Constantin Seibt (@ConstSeibt) 26. Februar 2015
Auf die Frage, ob die Doppelrolle – Nationalrat und Journalist – ihn in einen Zwiespalt bringe, wenn es beispielsweise um das Amtsgeheimnis als Kommissionsmitglied geht, verneinte Köppel. Er wolle weiterhin ein kritischer Journalist bleiben, an das Amtsgeheimnis halte er sich selbstverständlich.