Der Schweizer BMX-Fahrer Roger Rinderknecht verpasst den Olympia-Final der Top 8 und damit auch das olympische Diplom.
Schon nach zwei der drei Halbfinalläufe und zwei 7. Plätzen stand fest, dass der 31-jährige Winterthurer ausscheiden würde. Im letzten Lauf wurde Rinderknecht noch Fünfter. Insgesamt totalisierte er 19 Rangpunkte; für die Finalqualifikation wären elf oder weniger Rangpunkte erforderlich gewesen.
Am Donnerstag noch hatte Rinderknecht von einem Massensturz im ersten Lauf profitiert und war auch mit Glück weiterkommen. Am Freitag nun kostete ein neuerlicher Sturz mehrerer Akteure im ersten Durchgang den Schweizer alle Chancen. Rinderknecht büsste wichtige Positionen ein und musste als Folge auch in den folgenden Läufen aus äusserst ungünstigen Positionen heraus starten. Der Franzose Joris Daudet hatte diesen Sturz verursacht. Die Schweizer Delegation legte gegen den Dominator dieser Saison sogar noch einen Protest ein, jedoch wurde dieser abgewiesen. Das nützte Daudet aber auch nichts mehr: Der Goldfavorit stürzte auch im dritten Lauf nochmals und schied mit den Platzierungen 6, 3 und 7 ebenfalls aus.
In den Läufen 2 und 3 schaffte es Rinderknecht nicht mehr nach vorne. Im zweiten Lauf blieb er auf der Aussenbahn chancenlos (7.), im letzten Durchgang rückte er dank Daudets Sturz noch vom 7. auf den 5. Platz vor. Am Ende blieb ihm der 14. Schlussrang unter allen 32 Startern. Rinderknecht hatte zwar von einem olympischen Diplom geträumt, von diesem Ziel trennte ihn aber doch einiges. Am Mittwoch im Qualifikationslauf war er auf Platz 23 gefahren, am Donnerstag hatte er auch mit einer gehörigen Portion Glück wie vor vier Jahren in Peking die Halbfinals erreicht.
Roger Rinderknecht beendete mit dem Wettkampf in London seine BMX-Karriere. Viermal wurde er Schweizer Meister (2000/01/02/08) und einmal Europameister (2003) mit dem BMX. Im Four Cross (Mountainbike) gewann Rinderknecht sogar dreimal WM-Silber (2006/08/11). An der WM der Biker im Spätherbst wird Rinderknecht letztmals fahren.
Die Goldmedaille im BMX sicherte sich im Final über nur einen Lauf wiederum der Lette Maris Stromberg, der sich schon vor vier Jahren bei der BMX-Premiere in Peking durchgesetzt hatte. Silber gewann Sam Willoughby, der Weltmeister aus Neuseeland. Bronze holte Carlos Mario Oquendo aus Kolumbien, wo BMX zu den grossen Sportarten zählt. Alle drei Medaillengewinner fuhren in den Halbfinalläufen gegen Rinderknecht. Bei den Frauen siegte Mariana Pajon aus Kolumbien vor Sarah Walker (Neus) und Laura Smulders (Ho).