Rom erlaubt eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle

In Rom haben am Donnerstag rund zwanzig homo- und heterosexuelle Paare die ersten eingetragenen Partnerschaften der italienischen Hauptstadt unterzeichnet. Den Behörden zufolge haben rund 170 weitere Paare einen Antrag für die eingetragene Partnerschaft eingereicht.

Angelo Albanesi (R) und Pier Giorgio De Simone (L) haben als eines der ersten homosexuellen Paare eine eingetragene Partnerschaft unterzeichnet (Bild: sda)

In Rom haben am Donnerstag rund zwanzig homo- und heterosexuelle Paare die ersten eingetragenen Partnerschaften der italienischen Hauptstadt unterzeichnet. Den Behörden zufolge haben rund 170 weitere Paare einen Antrag für die eingetragene Partnerschaft eingereicht.

In Rom ist nun ebenso wie vorher bereits in Neapel, Mailand und dutzenden anderen Städten und Gemeinden die formelle Anerkennung der Partnerschaft möglich.

Eingetragene Partnerschaften bringen den Paaren Vorteile hinsichtlich des Umgangs mit örtlichen Behörden und bestimmten Arbeitgebern, sind der Ehe jedoch rechtlich nicht gleichgestellt. Ihre Anerkennung ist zudem auf die kommunale Ebene beschränkt.

«Das ist ein sehr wichtiger Tag», sagte Angelo Albanesi, nachdem er seine bereits 35 Jahre andauernde Beziehung mit Pier Giorgio de Simone registrieren liess.

Obgleich der 62-Jährige, der zu dem Anlass im gleichen Anzug nebst gelber Ansteckblume wie sein fünf Jahre jüngeren Partner erschien, diesen ohnehin seit Jahrzehnten «Ehemann» nennt.

Neben den beiden Männern waren weitere schwule und lesbische sowie auch mehrere heterosexuelle Paare im Römer Rathaus, um in Anwesenheit zahlreicher Aktivisten ihre Unterschriften unter die amtlichen Dokumente zu setzen. «Jetzt wollen wir ein Gesetz», forderte Albanesi. Die Feier im Rathaus sei eine «Einladung» an die Regierung, das Thema anzugehen.

Ein Gesetzentwurf, der die eingetragenen Partnerschaften in ganz Italien erlauben würde, wird derzeit von einem Ausschuss des italienischen Senats geprüft. Von den konservativen Koalitionspartnern von Ministerpräsident Matteo Renzi droht dabei aber ebenso Widerstand wie von der in Italien besonders einflussreichen Katholischen Kirche.

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