Drei Tage vor der Vorwahl im US-Staat New Hampshire hat sich der Republikaner Mitt Romney in einer Fernsehdebatte als Hauptfavorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur behauptet.
Zur Überraschung vieler Beobachter verzichteten Romneys Rivalen weitgehend auf scharfe Attacken gegen den derzeitigen Spitzenreiter. Der frühere Gouverneur von Massachusetts hatte dadurch freie Bahn, hauptsächlich Präsident Barack Obama ins Visier zu nehmen – seinen potenziellen Kontrahenten bei der Präsidentschaftswahl im November.
So warf Romney Obama in der Debatte in Manchester (New Hampshire) unter anderem vor, er wolle die USA „in einen Wohlfahrtsstaat in europäischem Stil verwandeln“. Der Präsident habe zudem die Rezession in den USA mit seiner Politik noch verschlimmert und die Erholung erschwert.
Romney, erfolgreicher Geschäftsmann und einstiger Organisator der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City, sprach dem Präsidenten ausserdem jegliche aussenpolitische Führungskraft ab und warf ihm insbesondere auch Schwäche im Kurs gegen den Iran vor.
Romney hatte am vergangenen Dienstag die parteiinterne Kandidatenkür in Iowa mit einem Vorsprung von nur acht Stimmen vor dem ehemaligen Senator Rick Santorum gewonnen. Umfragen deuten auf einen klaren Sieg bei den nächsten beiden anstehenden Vorwahlen am kommenden Dienstag in New Hampshire und am 21. Januar in South Carolina hin.
Gewinnt Romney auch die dann folgende Abstimmung in Florida, könnte er am 31. Januar die republikanische Spitzenkandidatur praktisch schon in der Tasche haben – vor allem dann, wenn er jeweils solide Vorsprünge vor seinen Rivalen, insbesondere vor Santorum, vorweisen kann.