Kurz vor der nächsten Etappe im Vorwahl-Rennen der US-Republikaner hat Mitt Romney seinen Rivalen Newt Gingrich mit einem aggressiven Wahlkampfstil in die Defensive gebracht. Der Ex-Gouverneur von Massachusetts warf Gingrich am Wochenende ein Scheitern als früherer Chef des Repräsentantenhauses vor.
Nachdem Romney in seiner Wahlkampfführung lange eine Schlammschlacht mit seinen innerparteilichen Kontrahenten zu vermeiden suchte und seine Attacken auf Präsident Barack Obama konzentrierte, ging er Gingrich nun hart an.
Romney nannte seinen Rivalen am Samstag in Panama City im Norden Floridas einen „grossartigen Jungen mit viele grossartigen Ideen“, der als Führungsfigur der Republikaner während seiner Zeit als Repräsentantenhaus-Chef in den 90er Jahren jedoch gescheitert sei. „Er ist nicht der Anführer, den wir in diesen schwierigen Zeiten brauchen“, sagte der Ex-Gouverneur.
In diesem Zusammenhang erinnerte Romney daran, dass Gingrich wegen Verstössen gegen die ethischen Richtlinien des Kongresses zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden war. „In Ungnade gefallen, musste er schliesslich zurücktreten“, sagte Romney. Sein Lager schaltete am Wochenende in ganz Florida einen neuen Wahlspot, der diese Botschaft enthielt.
Romney in Umfragen vorn
Gingrich hatte die letzten Vorwahlen vor einer Woche in South Carolina klar gewonnen und war anschliessend auch in den Umfragen in Florida an die Spitze geschossen. Mittlerweile liegt der Webseite realclearpolitics.com zufolge im Schnitt aber wieder Romney mit 39 Prozent vor Gingrich, der auf 31 Prozent kommt.
Gingrich rechnet mit „sehr knappem“ Wahlausgang
Gingrichs Lager versuchte ebenfalls, Romney mit Spots in Floridas Radio- und Fernsehsendern zu diskreditieren. Dabei wurden ihm unter anderem seine wechselnden Positionen beim hochemotionalen Thema Abtreibung vorgehalten.
Gingrich gab sich am Samstag kämpferisch und sagte, er werde „den ganzen Weg bis zum Nominierungsparteitag“ Ende August gehen. Bei einem Auftritt in einer Kirche in Orlando wiederholte er mit Blick auf Romneys eher liberale Vergangenheit, dass nur ein „solider Konservativer“ gegen Obama gewinnen könne.