Nach seinem Sieg bei der Vorwahl in Texas ist Mitt Romney die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nicht mehr zu nehmen. Der 65-jährige Romney war sichtlich erleichtert. Und doch steht er erst am Anfang.
Die Nominierung galt eigentlich bereits vor der Vorwahl in Texas als sicher, da der einzige verbliebene Gegenkandidat Ron Paul den Wahlkampf schon weitgehend eingestellt hatte.
Nach einer Zählung am Dienstagabend kommt Romney nach fünf Monaten Vorwahlen auf mindestens 1183 Delegiertenstimmen – und damit auf 30 mehr als für eine Mehrheit notwendig.
Damit hat Romney bei der Ende August in Florida stattfindenden Parteiversammlung der Republikaner eine deutliche Mehrheit zur Kür als offizieller Präsidentschaftskandidat auf sicher. Und dann folgen noch zwei Monate Wahlkampf gegen Amtsinhaber Barack Obama, mit drei TV-Duellen im Oktober. Der Entscheid fällt dann am Wahltag vom 6. November.
Erst der Anfang
Noch vor vier Jahren war Romney beim Rennen um die Präsidentschaftskandidatur John McCain unterlegen. Umso mehr überwog am Dienstag die Genugtuung: „Wir haben es geschafft“, verkündete der 65-Jährige in einer Botschaft an seine Anhänger.
„Das ist erst der Anfang“. Es erfülle ihn mit Ehrfurcht, ausreichend Delegierte gewonnen zu haben, um für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat antreten zu dürfen.
Mit seiner stets vorgetragenen Sorge um die lahmende Wirtschaftslage brachte Romney sich und seine Kampagne offenbar in die Erfolgsspur. Zudem verhalfen ihm seine üppig gefüllte Wahlkampfkasse und finanzkräftige Spender dazu, seine republikanischen Kontrahenten aus dem Feld zu schlagen.
Der mormonische Glaube des Multimillionärs schien dabei diesmal eine weniger wichtige Rolle als bei seiner gescheiterten Kandidatur von 2008 zu spielen.
Überzeugungsarbeit nötig
Allerdings muss Romney noch die konservative Basis der Republikaner für sich gewinnen. Sie haben Romney seine früheren liberalen Positionen zu Abtreibungsrechten nicht verziehen. Und auch die unabhängigen Wähler muss der frühere Gouverneur von Massachusetts auf seine Seite ziehen.
Romneys Wahlkampfteam ging am Dienstag in Sachen Wirtschaft erneut in die Offensive. Es veröffentlichte ein Internetvideo, in dem von Obamas Regierung gewährte Kreditgarantien für vier Firmen im Bereich erneuerbare Energien thematisiert wurden, die Verluste einfuhren und Arbeiter entlassen mussten.
„Wir brauchen Präsidenten, die verstehen, wie diese Wirtschaft funktioniert“, sagte Romney am Dienstag vor Journalisten an die Adresse seines Kontrahenten.