Mit der Vorwahl der Republikaner im US-Staat Texas könnte sich der Favorit Mitt Romney seine Präsidentschaftskandidatur am Dienstag endgültig sichern. Damit wäre der 65-Jährige fünf Monate nach Start der Vorwahlen endlich der offizielle Herausforderer von Barack Obama.
„Das wird morgen ein grosser Tag“, sagte Romney am Montagabend. „Ich freue mich auf die guten Nachrichten“. Dem ehemaligen Gouverneur von Massachusetts fehlen noch 58 Delegierte für den Nominierungsparteitag im August.
In Texas werden 152 Stimmen vergeben und der einzige verbliebene Gegenkandidat Ron Paul hat den Wahlkampf mittlerweile weitgehend eingestellt. Romney hatte für Dienstag einen Wahlkampfauftritt im US-Staat Colorado geplant und wollte später in Las Vegas eine Spendengala mit dem Immobilienunternehmer Donald Trump besuchen.
Nach dem Rückzug seines bis zuletzt härtesten Rivalen, Rick Santorum, konnte sich der Multimillionär und Mormone Romney bereits vor Wochen auf den Wahlkampf gegen Obama einstellen.
Sohn eines Gouverneurs
Romney ist wegen seiner Rolle als reicher Geschäftsmann sowie wegen seines Glaubens in Teilen seiner Partei umstritten. Er stammt aus einer wohlhabenden Politiker- und Unternehmerfamilie. Sein Vater George war Automanager und von 1963 bis 1969 Gouverneur des US-Bundesstaats Michigan.
Nach seinem Studium an den Eliteuniversitäten Stanford und Harvard arbeitete Romney bei Unternehmensberatern und war 1984 an der Gründung einer Investmentgesellschaft beteiligt. Diese Posten machten ihn zum Multimillionär.
Viel Geld in der Kasse
2002 wurde Romney zum Gouverneur des US-Bundesstaats Massachusetts gewählt. Während seiner Amtszeit konsolidierte er den Haushalt und setzte eine Gesundheitsreform durch, die fast allen Bürgern Zugang zu einer Krankenversicherung verschaffte. Das Gesetz gilt als Vorbild für die später von den Republikanern scharf kritisierte Initiative „Obamacare“ auf Bundesebene.
An Romney haftet der Ruf eines Wendehalses. So war er früher ein Verfechter des Rechts auf Abtreibung, heute ist er auf die Haltung der konservativen Basis eingeschwenkt und lehnt Schwangerschaftsabbrüche strikt ab.
Die republikanischen Delegierten werden demnach beim Nominierungsparteitag im August einen Kandidaten aufs Podest heben, der nicht geliebt, sondern nur respektiert wird.