Das Schweizer Eishockey wird von einer Hiobsbotschaft erschüttert: Der Oltener Ronny Keller bleibt nach seinem Sturz in die Bande querschnittgelähmt.
Ronny Keller, der in der Verlängerung des Playoff-Halbfinals gegen Langenthal vom vergangenen Dienstag nach einem Check von Stefan Schnyder kopfvoran in die Bande geknallt war, wurde noch in der Nacht auf Mittwoch von Spezialärzten im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil operiert.
Michael Baumberger, Chefarzt Klinik des SPZ, bestätigte nun die schlimmsten Befürchtungen: «Folge der schweren Verletzung des vierten Brustwirbels von Ronny Keller wird eine bleibende Querschnittlähmung sein. Es liegen weder Kopf- noch Hirnverletzungen vor.» Keller liegt derzeit auf der Intensivstation, die er voraussichtlich in den nächsten Tagen verlassen kann. Er ist wach, gut ansprechbar und über die Folgen des Unfalls orientiert.
War der Check regelwidrig?
Einzelrichter Reto Steinmann prüft, ob Schnyders Check regelwidrig war oder es sich um eine Verknüpfung unglücklicher Umstände handelt. Ob das dritte Spiel der Halbfinal-Serie zwischen Langenthal und Olten wie geplant am Freitag ausgetragen wird, steht derzeit noch nicht fest. Schnyder wird in der Serie, unabhängig vom Strafmass, nicht mehr zum Einsatz gekommen. Langenthal stellte dem Zürcher Stürmer psychologische Hilfe zur Verfügung.
Fakt ist, dass das Schweizer Eishockey mit dem tragischen Unfall zum zweiten Mal in der Neuzeit die Querschnittlähmung eines Profispielers zu beklagen hat. Vor etwas mehr als 17 Jahren, Anfang Dezember 1995, war es in Davos zu einer ähnlichen Tragödie gekommen. Dann, als Luganos Verteidiger Pat Schafhauser nach einem an sich korrekten Check von Oliver Roth regungslos liegenblieb. Der schweizerisch-amerikanische Doppelbürger wurde von einer Rückenmarksverletzung zwischen dem sechsten und siebten Halswirbel in den Rollstuhl gezwungen. Mittlerweile ist Schafhauser in den USA als Highschool-Eishockeycoach tätig.