Rosberg baut WM-Führung bei Ricciardos Triumph aus

Daniel Ricciardo schlägt aus Fehlern bei Mercedes erneut Kapital und gewinnt den GP von Belgien vor Nico Rosberg, der die WM-Führung um 18 Punkte ausbaut.

Dritter Saisonsieg: Red Bulls Daniel Ricciardo (Bild: SI)

Daniel Ricciardo schlägt aus Fehlern bei Mercedes erneut Kapital und gewinnt den GP von Belgien vor Nico Rosberg, der die WM-Führung um 18 Punkte ausbaut.

Wieder war Ricciardo zur Stelle, als bei den an sich überlegenen Silberpfeilen in einem Rennen nicht alles nach Plan verlief. Der 25-jährige Australier feierte in Francorchamps den dritten GP-Sieg seiner Karriere und fügte seinem Red-Bull-Teamgefährten Sebastian Vettel (5.) gleichzeitig eine weitere Niederlage zu. Die Freude des vierfachen Weltmeisters am 50. Sieg von Red Bull in der Formel 1 wird sich damit in engen Grenzen halten.

In den Ardennen traf ein, was eigentlich alle seit Saisonbeginn erwartet haben: eine Kollision zwischen dem überlegenen Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Kampf um die Führung in einem Grand Prix. Die Szene, die in den kommenden Tagen und Wochen noch für viel Gesprächsstoff sorgen wird, ereignete sich bereits in der 2. von 44 Runden, nachdem Hamilton am Start an Pole-Setter Rosberg hatte vorbeiziehen können. Der deutsche WM-Leader klebte daraufhin im Windschatten des Briten, ehe er bei einer Attacke den linken Hinterreifen an Hamiltons Auto mit dem Frontflügel aufschlitzte. Rosberg bei dieser Aktion Absicht zu unterstellen, wäre allerdings falsch. Der dadurch bedingte frühe Besuch an der Mercedes-Box warf Hamilton gleichwohl aus dem Kampf um die Podestplätze. Fünf Runden vor Schluss beendete er schliesslich das Rennen an Position 16 liegend vorzeitig.

Noch vor Ablauf des ersten Rennviertels musste auch Rosberg Rückschläge hinnehmen. Zunächst war er gezwungen, einen neuen Frontflügel anbringen zu lassen. Wenig später ereignete sich der wohl ungewöhnlichste Vorfall in einem Formel-1-Rennen seit langem, indem sich kurz nach dem Boxenstopp an der Antenne bei Rosbergs Mercedes eine Art Faden eines Pneufetzen verfing und vor dem Helmvisier des WM-Leaders einige Runden herumflatterte.

Unbeirrt von den Zwischenfällen hinter ihm steuerte Ricciardo derweil einem weiteren Triumph nach denjenigen in Kanada und Ungarn entgegen. Zu den Siegern des Wochenendes in Belgien darf sich aber auch Rosberg zählen, denn dem 29-Jährigen gelang es, die Führung im Kampf um die WM-Krone gegen Hamilton um 18 auf 29 Punkte auszubauen. Dritter mit 64 Zählern Rückstand auf den Deutschen ist Ricciardo.

Die beiden Sauber-Fahrer Adrian Sutil (14.) und Esteban Gutierrez (15.) erlebten ein unspektakuläres Rennen im hinteren Mittelfeld. In den Kampf um WM-Punkte vermochten beide nie einzugreifen, womit das Warten auf den erlösenden Top-10-Platz bei Sauber auch nach dem zwölften Grand Prix des Jahres weitergeht.

Francorchamps. Grand Prix von Belgien (44 Runden à 7,004 km/308,052 km): 1. Daniel Ricciardo (Au), Red Bull-Renault, 1:24:36,556 (218,452 km/h). 2. Nico Rosberg (De), Mercedes, 3,383 Sekunden zurück. 3. Valtteri Bottas (Fi), Williams-Mercedes, 28,032. 4. Kimi Räikkönen (Fi), Ferrari, 36,815. 5. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 52,196. 6. Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes, 54,580. 7. Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 61,162. 8. Sergio Perez (Mex), Force India-Mercedes, 64,293. 9. Daniil Kwjat (Russ), Toro Rosso-Renault, 65,347. 10. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 65,697. 11. Jean-Eric Vergne (Fr), Toro Rosso-Renault, 71,920. 12. Kevin Magnussen (Dä), McLaren-Mercedes, 74,262 *. 13. Felipe Massa (Br), Williams-Mercedes, 75,975. 14. Adrian Sutil (De), Sauber-Ferrari, 82,447. 15. Esteban Gutierrez (Mex), Sauber-Ferrari, 90,825. 16. eine Runde zurück: Max Chilton (Gb), Marussia-Ferrari. 17. Marcus Ericsson (Sd), Caterham-Renault. 18. Jules Bianchi (Fr), Marussia-Ferrari (nicht am Ziel). – 22 Fahrer gestartet, 18 klassiert und 17 am Ziel. – Schnellste Runde: Rosberg (36.) mit 1:50,511 (228,161 km/h). – * = 20-Sekunden-Strafe (Behinderung von Alonso).

WM-Stand (12/19). Fahrer: 1. Rosberg 220. 2. Hamilton 191. 3. Ricciardo 156. 4. Alonso 121. 5. Bottas 110. 6. Vettel 98. 7. Hülkenberg 70. 8. Button 68. 9. Massa 40. 10. Räikkönen 39. 11. Magnussen 37. 12. Perez 33. 13. Vergne 11. 14. Grosjean 8. 15. Kwjat 8. 16. Bianchi 2. – Teams: 1. Mercedes 411. 2. Red Bull-Renault 254. 3. Ferrari 160. 4. Williams-Mercedes 150. 5. McLaren-Mercedes 105. 6. Force India-Mercedes 103. 7. Toro Rosso-Renault 19. 8. Lotus-Renault 8. 9. Marussia-Ferrari 2.

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