Nico Rosberg holt sich im Fürstentum Monaco seine 6. Pole-Position mit einem «Schönheitsfehler». Wegen eines Verbremsers des Mercedes-Piloten kurz vor Schluss können sich die anderen nicht verbessern.
Auf keiner anderen Strecke ist der Startplatz so wichtig wie in Monte Carlo. Das weiss natürlich auch Nico Rosberg, der Wahlmonegasse, der vor einem Jahr sein «Heimrennen» gewonnen hat. Mit 1:15,989 Minuten hatte Rosberg kurz vor Schluss im 3,34 km langen Strassenlabyrinth die Bestzeit aufgestellt und löste dann nach einem «Verbremser» in der Mirabeau-Kurve eine Gelbphase aus.
Für alle Konkurrenten, allen voran Teamkollege und WM-Leader Lewis Hamilton, war es nicht mehr möglich, ihre Zeiten zu verbessern. Mit einem ähnlichen Manöver in der Rascasse-Kurve hatte sich 2006 Michael Schumacher die Pole-Position «erschlichen». Schumi, der seit Ende Dezember nach einem Ski-Unfall im Koma liegt, wurde damals auf den letzten Startplatz zurückversetzt und kam im Rennen noch auf Rang 5.
Rosbergs Bestzeit stand lange auf der Kippe. Die Rennkommissäre schauten sich die Telemetrie-Daten genau an, um zu sehen, ob eventuell Absicht dahinter gesteckt habe. Um 18.21 Uhr wars dann klar: Freispruch für Rosberg. Hamilton verpasste die Bestzeit um 0,059 Sekunden und würdigte seinen Teamkollegen bei der Pressekonferenz keines Blickes.
Hinter dem Mercedes-Duo belegte Red Bull-Renault mit Daniel Ricciardo und Weltmeister Sebastian Vettel die zweite Startreihe, Ferrari steht mit Fernando Alonso und Kimi Räikkönen in Reihe 3. Und auch Toro Rosso-Renault hat mit Jean-Eric Vergne (7.) und dem überraschenden russischen Monaco-Neuling Daniil Kwjat (9.) beide Autos ins Q3 gebracht.
Für die Sauber-Piloten war das Qualifying schon nach 18 Minuten zu Ende! Wie schon anfangs April in Bahrain schafften es weder Esteban Gutierrez (17.) noch Adrian Sutil (18.) ins Q2. Der Mexikaner war dabei zwar vier Tausendstelsekunden schneller als der Deutsche, doch auf Rang 16 (Kwjat) fehlten ihm 0,129 Sekunden.