Der neue Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg kehrt mit einer ungewöhnlichen Bitte in seine Heimat zurück. Der Deutsche ersucht Bundespräsident Joachim Gauck um ein gemeinsames Treffen.
«Lieber Herr Bundespräsident Gauck, können wir uns heute hier treffen in Wiesbaden? Vg Nico», schrieb der 31-Jährige auf Facebook zu seiner Videobotschaft. Er habe gehört, das deutsche Staatsoberhaupt sei auch in seiner Heimatstadt.
«Ich würde mich natürlich mega freuen und möchte sie hiermit einladen, gleich auch noch zum Rathaus zu kommen», erklärte der Mercedes-Pilot, der am Sonntag in Abu Dhabi erstmals den Titel in der Königsklasse des Motorsports gewann.
Schon für den Empfang in seiner Heimatstadt Wiesbaden hatte sich Rosberg bei Oberbürgermeister Sven Gerich via Facebook für Mittwoch quasi selbst auf einen «Handkäs mit Musik» eingeladen.
Verständnis für Teamkollege Hamilton
Rosberg hat nochmals Verständnis für die umstrittene Renntaktik seines geschlagenen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton im Saisonfinale geäussert. «Ich finde es schade, dass das Thema so aufgebaut wird. Ich kann die Teamseite verstehen, wir fahren immer unter bestimmten Rahmenbedingungen. Gleichzeitig kann ich Lewis verstehen, wir sind Kämpfer im Auto, es geht um den WM-Titel. Ich kann verstehen, dass er auch mal übers Limit geht.»
Rosberg hatte sich am Sonntag in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister gekrönt. Hamilton hatte im Saisonfinale in der Schlussphase sein Tempo gedrosselt, um seinen deutschen Kontrahenten noch in Positionskämpfe mit Verfolgern zu verwickeln. «Ich finde es unsinnig, dass das so diskutiert wird», betonte Rosberg nun.
Der dritte deutsche Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel rechnet damit, dass der Brite an seiner Niederlage «einige Zeit» zu knabbern hat, meinte er. «Ich schliesse es nicht aus, dass das Verhältnis besser wird. Aber es wird immer schwierig bleiben. Wir fahren die ganze Zeit um die Rennsiege und die Titel. Was uns hilft, ist, dass wir diesen Grundrespekt voreinander haben.»