Nico Rosberg feiert beim GP von Mexiko einen Start-Ziel-Sieg und gewinnt vor Mercedes-Teamrivale und Weltmeister Lewis Hamilton. Für die Konkurrenz war die Höhenluft auf 2250 Metern eindeutig zu dünn.
Zuletzt war es nach dem Start zwischen dem 30-jährigen Deutschen und dem gleichaltrigen Briten zu Feindberührungen gekommen. Diesmal behielt Rosberg, der zum vierten Mal hintereinander vom besten Startplatz hatte losfahren können, auf den 900 Metern bis zur ersten Kurve seinen Kontrahenten in Schach. Und so blieb es auf dem 4,304 km langen Kurs Hermanos Rodriguez bis am Ende der 71 Runden. Rosberg überquerte die Ziellinie mit 1,954 Sekunden Vorsprung und feierte seinen insgesamt 12. GP-Triumph, den vierten in diesem Jahr.
Mit auf das Podest durfte zum zweiten Mal in diesem Jahr nach dem GP in Montreal der Finne Valtteri Bottas. Der Williams-Mercedes-Fahrer klassierte sich zwei Sekunden vor Daniil Kwjat im Red Bull-Renault und fünf Sekunden vor dessen Teamkollege Daniel Ricciardo.
Im Kampf um den Titel des Vizeweltmeisters liegt Rosberg nach seinem Triumph nun 21 Punkte (272:251) vor Vettel, der sich erst zum zweiten Mal in dieser Saison nicht in den Top 5 klassieren konnte. Da auch Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen nach einem Crash ausschied, gab es erstmals in dieser Saison für die Roten aus Maranello keine WM-Punkte. Der letzte Doppel-Ausfall von Ferrari datiert gar aus dem Jahr 2006 im Grand Prix von Australien.
Wie ein Sieger wurde von den fanatischen 120’000 Zuschauern auch Lokalmatador Sergio Perez gefeiert. Der Mexikaner fuhr hinter seinem Force India-Teamkollegen Nico Hülkenberg in den 8. Rang. Nicht nur für Weltmeister Lewis Hamilton («So eine Kulisse habe ich noch nie erlebt») war die Stimmung einzigartig. Der Brite Nigel Mansell, der Sieger des letzten GP von Mexiko 1992, verglich das Autodromo Hermanos Rodriguez mit Rennen in Brasilien von vor über 20 Jahren, als noch der am 1. Mai 1994 tödlich verunglückte Ayrton Senna die Fans entzückte.
Die beiden Sauber-Ferrari-Fahrer Felipe Nasr und Marcus Ericsson hatten im Kampf um WM-Punkte nie den Hauch einer Chance. Der Brasilianer gab nach einem Dreher in der 59. Runde mit unlösbaren Bremsproblemen auf und der Schwede fuhr mit 40 Sekunden Rückstand in den 12. Rang. In den letzten sieben Rennen hatte das Sauber-Duo noch sechsmal für WM-Punkte gesorgt. Kleiner Trost: In der Teamwertung beträgt zwei Rennen vor Saisonende der Vorsprung auf McLaren-Honda und Rang 9 immer noch 9 Zähler.
Die ehemaligen Weltmeister Fernando Alonso, der schon nach der ersten Runde ausschied, und Jenson Button (14.) waren ebenso chancenlos auf WM-Punkte, weil beide in der Startaufstellung wegen Wechsel von Antriebskomponenten schon aussichtslos um 15 (Alonso) und 70 Plätze (Button) strafversetzt wurden.
Mexico-City. Grand Prix von Mexiko (71 Runden à 4,304 km/305,584 km): 1. Nico Rosberg (De), Mercedes, 1:42:35,038 (178,597 km/h). 2. Lewis Hamilton (Gb), Mercedes, 1,954 zurück. 3. Valtteri Bottas (Fi), Williams-Mercedes, 14,592. 4. Daniil Kwjat (Russ), Red Bull-Renault, 16,572. 5. Daniel Ricciardo (Au), Red Bull-Renault, 19,682. 6. Felipe Massa (Br), Williams-Mercedes, 21,493. 7. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 25,860. 8. Sergio Perez (Mex), Force India-Mercedes, 34,343. 9. Max Verstappen (Ho), Toro Rosso-Renault, 35,229. 10. Romain Grosjean (Fr/Sz), Lotus-Mercedes, 37,934. 11. Pastor Maldonado (Ven), Lotus-Mercedes, 38,538. 12. Marcus Ericsson (Sd), Sauber-Ferrari, 40,180. 13. Carlos Sainz (Sp), Toro Rosso-Renault, 48,722. 14. Jenson Button (Gb), McLaren-Honda, 49,214. 15. zwei Runden zurück: Alexander Rossi (USA), Manor-Ferrari. 16. Will Stevens (Gb), Manor-Ferrari. – 20 Fahrer gestartet, 16 klassiert. – Schnellste Runde: Rosberg (67.) mit 1:20,521 (197,660 km/h).
Ausgeschieden: Fernando Alonso (Sp), McLaren-Honda; Kimi Räikkönen (Fi), Ferrari; Sebastian Vettel (De), Ferrari; Felipe Nasr (Br), Sauber-Ferrari.
WM-Stand (17/19). Fahrer: 1. Hamilton 345 (Weltmeister). 2. Rosberg 272. 3. Vettel 251. 4. Bottas 126. 5. Räikkönen 123. 6. Massa 117. 7. Kwjat 88. 8. Ricciardo 84. 9. Perez 68. 10. Verstappen 47. 11. Grosjean 45. 12. Hülkenberg 44. 13. Nasr 27. 14. Maldonado 26. 15. Sainz 18. 16. Button 16. 17. Alonso 11. 18. Ericsson 9. – Teams: 1. Mercedes 617 (Weltmeister). 2. Ferrari 374. 3. Williams-Mercedes 243. 4. Red Bull-Renault 172. 5. Force India-Mercedes 112. 6. Lotus-Mercedes 71. 7. Toro Rosso-Renault 65. 8. Sauber-Ferrari 36. 9. McLaren-Honda 27.