Regula Nebiker (SP) ist mit deutlichem Vorsprung zur neuen Stadträtin von Liestal gewählt worden. Damit übernimmt Rot-Grün die Mehrheit in der Baselbieter Hauptstadt.
Im Interview mit der TagesWoche analysierte Regula Nebiker den Kanton Baselland schonungslos, beim anschliessenden Fototermin strahlte sie – kein Wunder: Hatte die SP-Kandidatin im ersten Wahlgang doch fast so viele Stimmen wie alle drei männlichen Gegenkandidaten zusammen gemacht. Fehlten ihr damals nur knappe hundert Stimmen, so schaffte sie den Sprung im zweiten Wahlgang mit 1580 Stimmen. Auf ihren einzigen übrig gebliebenen Gegenkandiaten Paul Pfaff (SVP) entfielen 1154 Stimmen.
«Mir ist ein riesiger Stein vom Herz gefalllen und ich bin froh, dass der lange Wahlkampf vorbei ist», erklärte Regula Nebiker unmittelbar nach ihrer Wahl gegenüber der TagesWoche. Sie habe gespürt, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner von Liestal Hoffnung in sie gesetzt hätten. Dies verpflichte sie, aber auch das ganze Kollegium des Stadtrats. Und die Baselbieter Staatsachivarin freut auch, dass sich ihr klares Resultat des ersten Wahlgangs bestätigt, ja dass sie sogar noch Stimmen zugelegt habe, trotz tieferer Stimmbeteiligung. Damit manifestiere sich, was sie schon länger gespürt habe: In der Wählerschaft habe sich das Gewicht hin zu einer weltoffenen Grundhaltung verschoben. «Rot-Grün hat seinen Schrecken verloren», sagt Regula Nebiker.
Damit setzt Rot-Grün in der Baselbieter Hauptstadt ihren Siegeszug fort. Bei den Erneuerungswahlen im Frühling eroberte der Grüne Lukas Ott das Stadtratspräsidum. Er setzte sich gegen die damalige Amtsinhaberin, Stadtratspräsidentin Regula Gysin (FDP), in einer Kampfwahl durch. Die unterlegene Regula Gysin trat danach auch gleich aus dem Stadtrat zurück. Den frei gewordenen Sitz übernimmt jetzt die frisch gewählte SP-Stadträtin Regula Nebiker. Der Liestal Stadtrat setzt sich jetzt wie folgt zusammen:
- Lukas Ott (Grüne), Stadtpräsident
- Franz Kaufmann (SP), Vizepräsident
- Regula Nebiker (SP, neu)
- Peter Rohrbach (Parteilos)
- Marion Schafroth (FDP)