Rote Karte aus Brüssel für irische Luftfahrt-Fusion

Die EU-Kommission verbietet der irischen Fluggesellschaft Ryanair, den einheimischen Konkurrenten Aer Lingus zu übernehmen. Der geplante Verbund drohe den freien Wettbewerb auf 46 Strecken von und nach Irland zu behindern.

Die EU-Kommission verbietet ein Zusammengehen der irischen Fluggesellschaften Ryanair und Aer Lingus, um den freien Wettbewerb zu schützen (Archiv) (Bild: sda)

Die EU-Kommission verbietet der irischen Fluggesellschaft Ryanair, den einheimischen Konkurrenten Aer Lingus zu übernehmen. Der geplante Verbund drohe den freien Wettbewerb auf 46 Strecken von und nach Irland zu behindern.

Das entschied die Behörde nach einer mehrmonatigen Wettbewerbsprüfung am Mittwoch in Brüssel. Der Billigflieger Ryanair hatte zuvor versucht, mit Zugeständnissen die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. Ryanair hat für den Fall einer Ablehnung bereits eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof angekündigt.

Das Unternehmen war schon mit seiner ersten Übernahmeofferte für Aer Lingus 2007 am Veto der EU-Kommission gescheitert. Einen zweiten Anlauf hatte das Unternehmen selbst abgebrochen.

Für den 2012 gestarteten dritten Versuch bot der Billigflieger an, Teile des Aer-Lingus-Kurzstreckengeschäfts an Konkurrenten wie die britische Fluglinie Flybe abzutreten, um so den Wettbewerb auf den Strecken aufrecht zu erhalten.

Ryanair bietet nach früheren Angaben 700 Mio. Euro für Aer Lingus, knapp 30 Prozent der Aktien gehören dem Billigflieger bereits. Aer Lingus hingegen hofft darauf, dass Ryanair auch diese Anteile abstossen muss.

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