Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie muss derzeit von der Substanz zehren. Mehr als jedes dritte Unternehmen schreibt operativ rote Zahlen. Im Schlussquartal 2011 hat sich die Lage zugespitzt.
Die Frankenstärke habe 2011 ein Wachstum verunmöglicht, teilte der Branchenverband Swissmem an der Jahresmedienkonferenz vom Donnerstag in Zürich mit. Viele Unternehmen seien zu massiven Preiszugeständnissen gezwungen worden, um überhaupt noch Aufträge gewinnen zu können.
So sanken die Exportpreise um hohe 4,1 Prozent, was die Margen belastete: Über ein Drittel der Unternehmen der MEM-Industrie sei dadurch in die operative Verlustzone geraten, schreibt Swissmem im Communiqué vom Donnerstag: „Viele Firmen leben zurzeit von der Substanz und kämpfen um ihr Überleben.“
Im Gesamtjahr gingen die Aufträge dank eines sehr guten ersten Quartals nur um 0,5 Prozent zurück. Im vierten Quartal erlitt die Branche hingegen einen Einbruch um 18,6 Prozent gegenüber dem starken Vorjahresquartal.
Die Umsätze nahmen im Gesamtjahr um 2,1 Prozent zu. Im Schlussquartal resultierte aber auch hier ein Rückgang um 2,5 Prozent. Seit dem Einbruch nach der Finanzkrise 2008 haben die Umsätze der MEM-Industrie stagniert. Sie liegen im Schnitt um rund ein Viertel unter dem Vorkrisenniveau.
Für das laufende Jahr geht gemäss der jüngsten Umfrage von Swissmem eine deutliche Mehrheit der Unternehmen davon aus, dass sie kein Wachstum wird erzielen können. Denn der Franken werde wegen der anhaltenden Schuldenkrise zum Euro wohl nur wenig über 1,20 verharren und mit der EU werde der Hauptabsatzmarkt stagnieren oder leicht rückläufig sein.