Rotes Kreuz darf weiterhin nicht nach Bab Amr

Syrische Regierungstruppen haben dem Roten Kreuz am Sonntag weiterhin den Zugang zu einem von Kämpfen schwer verwüsteten Viertel der syrischen Stadt Homs verwehrt. Es könne noch Tage dauern, bevor die Hilfslieferungen hineingelassen würden, sagte ein Sprecher des Roten Halbmonds in der Stadt.

Ein zerstörtes Haus in Bab Amr (Bild: sda)

Syrische Regierungstruppen haben dem Roten Kreuz am Sonntag weiterhin den Zugang zu einem von Kämpfen schwer verwüsteten Viertel der syrischen Stadt Homs verwehrt. Es könne noch Tage dauern, bevor die Hilfslieferungen hineingelassen würden, sagte ein Sprecher des Roten Halbmonds in der Stadt.

Mit dem örtlichen Gouverneur habe man eine Einigung erzielt, wonach das Rote Kreuz am Dienstag das Viertel betreten dürfe, sagte er. Ein Sprecher des Roten Kreuzes in Damaskus sagte hingegen, die Verhandlungen dauerten noch an und er hoffe, der Organisation werde noch am Sonntag Zugang gewährt.

Seit Freitag bemühen sich die Helfer, um in den Stadtteil Bab Amr zu gelangen, der von syrischen Regierungstruppen nach fast einmonatiger Belagerung und anhaltendem Beschuss am Donnerstag erobert wurde. Trotz des Einverständnisses der Regierung in Damaskus verweigerten die Truppen vor Ort dem Konvoi mit 15 Tonnen Lebensmitteln, Medikamenten und Decken den Zugang.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes begannen indes im drei Kilometer von Homs entfernten Dorf Abel und in den Vierteln Inschaat und Tausii mit der Ausgabe von Nahrungsmitteln und Decken. Empfänger der Hilfe waren Familien, die vor den Kämpfen in Bab Amr geflüchtet waren.

Anhaltender Beschuss von Homs

Während die Kämpfe um Bab Amr nach dem Rückzug der Rebellen beendet sind, nahmen Regierungstruppen am Samstag weiter andere Teile von Homs unter Beschuss. Die Örtlichen Koordinationskomitees erklärten, Granaten seien in den Stadtteilen Chaldije, Bab Sbaa und Chader eingeschlagen.

Die syrische Regierung hat erklärt, sie bekämpfe in Bab Amr „bewaffnete Banden“ und wolle den Stadtteil „säubern“. Am Sonntag schlugen nach Angaben von Aktivisten in Rastan bei Homs Granaten ein, mindestens drei Menschen seien getötet und weitere verletzt worden.

Kämpfe auch in Idlib und Daraa

In der Provinz Idlib sei es zu Kämpfen zwischen Regimegegnern und Regierungstruppen gekommen. Ein Soldat sei getötet worden.

In der südsyrischen Stadt Daraa sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in die Luft. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, die Explosion habe sich am Samstagmorgen in der Innenstadt ereignet. Dabei wurden nach Angaben von Aktivisten mindestens zwei Menschen getötet und 20 weitere verletzt.

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