Der Rüstungs- und Technologiekonzern Ruag hat in der ersten Jahreshälfte trotz höherem Umsatz einen tieferen Gewinn geschrieben. Begründet hat der dem Bund gehörende Konzern die Gewinneinbusse mit Kosten im Zusammenhang mit den Umstrukturierungen in Altdorf und Emmen.
Zudem wirkten sich der Kostendruck und Sparmassnahmen in den Verteidigungsbudgets negativ aus, schrieb die Ruag am Donnerstag weiter. Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg um 1,3 Prozent auf 842 Mio. Franken, derweil der Betriebsgewinn (Ebit) mit 38 Mio. Franken 16,3 Prozent unter den Vorjahreswert fiel. Unter dem Strich blieben der Ruag 34 Mio. Fr. übrig, 6,4 Prozent weniger als 2011.
Positiv auf den Umsatz ausgewirkt hat sich die Übernahme der Ascom-Sparte für Kommunikationssysteme von Sicherheitsinstitutionen und Armeeeinheiten. Den Umsatzzuwachs durch diesen Kauf und die Wechselkurseffekte herausgerechnet hätte das Umsatzwachstum gemäss Ruag 2,9 Prozent betragen. Dabei habe insbesondere das internationale Geschäft zum Wachstum beigetragen.
Weniger aufgewendet als noch 2011 hat die Ruag für Forschung und Entwicklung. Der Rückgang des Forschungsaufwandes von 76 auf 69 Mio. Fr. sei auf das Auslaufen der Schweizer Programme für den Genie- und Minenräumpanzer Kodiak und zur Werterhaltung der Leopard-Panzer zurückzuführen, hiess es. Mit 34 Prozent Anteil am Gesamtumsatz blieb die Eidgenossenschaft respektive das Verteidigungsdepartement der wichtigste Kunde der Ruag.
Militärische Anwendungen machten von Januar bis Juni 47 Prozent des Umsatzes der Ruag aus. Vergangenes Jahr betrug der Anteil etwas mehr als die Hälfte. Von 46 auf 44 Prozent ging der Umsatzanteil zurück, den der Konzern in der Schweiz erzielte. 45 Prozent wurden in europäischen Ländern, 8 Prozent in Nordamerika und 2 Prozent im asiatischen Raum erwirtschaftet.
Das von Januar bis Juni akquirierte Auftragsvolumen blieb hinter dem Vorjahr zurück und der Auftragsbestand ging ebenfalls zurück.