Die Gewerkschaft Syna will beim geplanten Stellenabbau des Technologiekonzerns Ruag in Emmen LU mitreden. Sie fordert den Technologiekonzern auf, eine Konsultationsphase zu starten, wie Syna am Montag mitteilte. Die Ruag lehnt dies ab.
Syna begründet die Forderung mit der Ankündigung von Ruag, neben den 15 bis 20 Entlassungen weitere 20 Beschäftigte innerhalb des Konzerns zu verschieben. Sollte es dabei zu Änderungskündigungen kommen, müsse von einer Massentlassung gesprochen werden, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung. «In diesem Fall sind die Voraussetzungen für den Start einer Konsultationsphase gegeben.»
Syna wirft dem Unternehmen in diesem Zusammenhang Verletzung der Sozialpartnerschaft vor. Ruag habe die Gewerkschaft nicht über diese Stellenverschiebung informiert. Die bereits ausgesprochenen Kündigungen seien zudem möglicherweise nicht gültig, weil bei Massentlassungen Kündigungen ohne Konsultation missbräuchlich seien.
Ruag-Mediensprecher Jiri Paukert weist die Vorwürfe der Gewerkschaft zurück. Syna sei die Medienmitteilung, in der auch über die Möglichkeit eines Stellenwechsels innerhalb des Konzerns informiert wurde, vorab und direkt zugestellt worden, sagt er auf Anfrage.
Zurzeit führe Ruag Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern. Erst nach Abschluss dieser Gespräche Ende Januar stehe die definitive Zahl der Entlassungen fest. «Zurzeit gilt nach wie vor die mitgeteilte Zahl von 15 bis 20 Kündigungen, was kein Konsultationsverfahren nötig macht», sagt Paukert.
Ruag hat am 9. Januar bekannt gegeben, dass in der Sparte Flugzeugstrukturbau in Emmen LU 15 bis 20 Stellen abgebaut werden. Grund für die Massnahmen sind laut Ruag der erwartete Umsatzrückgang aufgrund auslaufender Aufträge sowie der Fokus auf zivile Luftfahrtprogramme.
Die Division Flugzeugstrukturbau beschäftigt an den Standorten Emmen und Oberpfaffenhofen in Deutschland rund 1050 Mitarbeitende. In Emmen sind es rund 340. Gesamthaft sind für die Ruag in Emmen rund 1200 Mitarbeitende tätig.