Das ostafrikanische Ruanda versorgt die Rebellen in Kongo-Kinshasa offenbar mit ausgebildeten Kämpfern und Waffenmaterial. Dies geht aus einem internen Bericht der Vereinten Nationen hervor, den der britische Sender BBC am Montag zitierte.
Der Report basiert auf elf Interviews mit ehemaligen Rebellen. Diese erklärten, die Regierung in Kigali rekrutiere und trainiere ruandische Staatsangehörige, gebe diesen Waffen und schicke sie über die Grenze ins Nachbarland.
Im Osten des Kongo ist es in den vergangenen Monaten wieder verstärkt zu Gewalt gekommen. Regierungstruppen kämpfen dabei gegen Anhänger des früheren Rebellenführers Bosco Ntaganda, der vom Internationale Strafgerichtshof in Den Haag unter anderem wegen Massenvergewaltigungen und des Einsatzes von Kindersoldaten gesucht wird. 100’000 Menschen sind seit April in der Region auf der Flucht.
Die kongolesischen Rebellen haben enge ethnische Verbindungen zur Regierung in Kigali. Viele von ihnen sind ehemalige Mitglieder der Tutsi-Miliz CNDP.
Der Bürgerkrieg im Kongo war unter anderem dadurch ausgelöst worden, dass zahlreiche ruandische Kämpfer im Zuge des Völkermords von 1994 ins Nachbarland geflüchtet waren. In Ruanda waren damals in 100 Tagen mehr als 800’000 Tutsis und moderate Hutus von Hutu-Extremisten getötet worden.