Bei einer Zugfahrt ist dem Genfer Grünen-Nationalrat Ueli Leuenberger ein Rucksack gestohlen worden. Darin befanden sich auch Akten, die er als Mitglied der Geschäftsprüfungsdelegation (GPDel) mit sich führte.
Die Papiere tauchten vier Tage später vollständig wieder auf. Der Nidwaldner CVP-Ständerat Paul Niederberger, selber GPDel-Mitglied, bestätigte eine entsprechende Meldung von «NZZ Online» vom Freitag.
Die vertraulich, aber nicht geheim eingestuften Akten seien am 7. März gestohlen und am 11. März vollständig bei der Polizei wieder zurückgegeben worden.
Der Zwischenfall passierte bei einer Zugfahrt von Bern nach Genf. Weil an diesem Tag zwischen Bern und Freiburg ein Zug entgleiste, musste Leuenberger einen anderen Zug nehmen. Dieser war überfüllt.
Der Dieb sei ebenfalls in den Zug gestiegen, habe seinen Rucksack an sich gerissen und den Zug wieder verlassen, sagte Leuenberger gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Der Polizei übergeben
Der Dieb wollte die Papiere offenbar wieder loswerden. Sie wurden völlig durchnässt auf einem Polizeiposten abgegeben.
Ironie des Schicksals: Die GPDel beschäftige sich zu jenem Zeitpunkt mit dem Datendiebstahl beim Schweizer Nachrichtendienst im Mai 2012. Der frühere Grünen-Präsident Ueli Leuenberger gehört der GPDel erst seit Beginn der diesjährigen Frühjahrssession an.
Die GPDel überwacht nach eigenen Angaben die Tätigkeit im Bereich des Staatsschutzes und der Nachrichtendienste. Sie überprüft das staatliche Handeln in Bereichen, die geheim gehalten werden, weil deren Kenntnisnahme durch Unberechtigte den Landesinteressen einen schweren Schaden zufügen kann.
Präsidiert wird die Delegation von Nationalrat Pierre-François Veillon (SVP/VD). Neben Nationalrat Ueli Leuenberger und Ständerat Paul Niederberger gehören Nationalrätin Corina Eichenberger (FDP/AG) sowie die Ständeräte Claude Janiak (SP/BL) und Alex Kuprecht (SVP/SZ) diesem Gremium an.