Nach über viertägigem Unterbruch verkehren die Züge der SBB im Bahnhof Luzern seit dem frühen Montagmorgen wieder nach Fahrplan. Die Reparaturarbeiten nach der Entgleisung eines Eurocity-Zugs vom Mittwoch konnten in der Nacht auf Montag abgeschlossen werden.
Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs habe sehr gut geklappt, sagte SBB-Sprecher Oli Dischoe auf Anfrage. Die Züge seien ohne grössere Verspätungen unterwegs und es sei zu keinem Ausfall gekommen. Einzig ein Zug konnte erst vom Verkehrshaus losfahren. Alles in allem hätten die Kunden den Ausnahmezustand der vergangenen Tage gut akzeptiert.
Damit der Bahnverkehr am Montagmorgen wieder reibungslos laufen konnte, sei an der Unfallstelle Tag und Nacht gearbeitet worden, betonte der SBB-Sprecher.
So konnte die SBB kurz nach 1.00 Uhr mitteilten, dass die Störung im Bahnhof Luzern behoben worden sei. Nach über viertägiger Sperre verliess um 4.22 Uhr als erster Zug die S1 Luzern in Richtung Olten. Statt wie gewohnt auf Gleis 11 fuhr der Zug auf Gleis 4. Eine halbe Stunde später folgte der Interregio nach Zürich-Flughafen.
Auf dem Twitter-Kanal von RailService kommentierte die SBB die Wiederaufnahme am Morgen mit den Worten: «Herzlichen Dank für eure Geduld nach der Entgleisung im Bahnhof Luzern.» Pendler teilten zudem auf dem Kurznachrichtendienst Fotos, die Schokolade zeigten, die mit dem SBB-Logo und den Worten «Herzlichen Dank» versehen waren.
Der Unfallzug von Trenitalia befinde sich aktuell noch im Bahnhof Luzern und werde in der Nacht von Montag auf Dienstag weggestellt, teilte die SBB am Montag mit.
Ursache noch unklar
Am vergangenen Mittwoch um 13.56 Uhr waren zwei Waggons des Eurocity-Zugs 158 von Mailand nach Basel bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern aus den Schienen gesprungen. Der vierte Wagen der Zugkomposition des Typs ETR 610 von Trenitalia war zur Seite gekippt und hatte den Bahnstrom unterbrochen und den Bahnverkehr lahmgelegt.
Die Zentralbahn, die im Bahnhof Luzern über eine eigene Schmalspurzufahrt verfügt, war seit dem frühen Donnerstagmorgen wieder normal in Betrieb.
Durch den Unfall entstanden Schäden in Millionenhöhe. Bei den mehrtägigen Reparaturarbeiten mussten 400 Meter Gleis neu verbaut, vier Weichen ersetzt und zwei Weichen umgebaut werden. Ausserdem wurde die Fahrleitung wieder instand gestellt sowie zwei Masten und ein Joch über mehreren Gleisen ersetzt. Die Ursache für die Entgleisung des Eurocity-Zuges ist unklar.